Smart City / Energy

Online-Portal Kom.EMS kommt gut an

Das von den Landesenergieagenturen aus Baden-Württemberg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen entwickelte Online-Portal Kom.EMS wird in immer mehr Bundesländern eingesetzt.
03.02.2021

Das Online-Portal Kom.EMS ist vergangenes Jahr mit zwei bundesweiten Preisen ausgezeichnet worden.

Mehr als 450 Kommunen aus neun Bundesländern sind bereits auf dem 2018 gestarteten Portal angemeldet, um die Energiekosten in ihren Gebäuden zu reduzieren. Neben den vier Ländern der an der Erstellung beteiligten Energieagenturen haben das Online-Angebot nun auch Kommunen aus Brandenburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz im Einsatz.
 
„In Kom.EMS stecken vier Jahre Arbeit und die Erfahrungen aus rund 200 Kommunen und Landkreisen. Es ist großartig, dass so viele Bundesländer unser Portal nutzen, um kommunale Gebäude dauerhaft energetisch zu optimieren“, sagt Frank Kuhlmey von der Thüringer Landesenergieagentur ThEGA im Namen aller am Projekt beteiligten Energieagenturen.

Energeiverbrauch und Kosten reduzieren

Mit Kom.EMS können öffentliche Verwaltungen ihren Energieverbrauch und ihre Kosten laut ThEGA nachweislich reduzieren und einen wichtigen Beitrag für mehr kommunalen Klimaschutz leisten. "Bei einem bundesweiten Einsatz in deutschen Kommunen könnten jährlich eine Million Tonnen CO2 vermieden werden“, so Kuhlmey.

Im vergangenen Jahr wurde das Energiemanagement-Portal gleich doppelt ausgezeichnet: vom Bundesumweltministerium und dem Bundesverband der Industrie mit dem Innovationspreis für Klima und Umwelt sowie von der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz mit dem Perpetuum Energieeffizienzpreis.

So funktioniert Kom.EMS

Oft berbrauchen kommunale Gebäude wie Rathäuser, Schulen oder Sporthallen mehr Energie als nötig. Im Schnitt verursachen sie jährliche Energie- und Wasserkosten von 10 bis 30 Euro pro Einwohner. Durch das regelmäßige Kontrollieren von Gebäudetechnik und Verbrauchsdaten sowie dem Ableiten von Optimierungsmaßnahmen lassen sich laut der Energieagentur 15 Prozent dieser Energiekosten sparen – ohne selbst in neue Technik oder teure Sanierungen investieren zu müssen. So gibt eine Mittelstadt mit 50.000 Einwohnern im Schnitt etwa eine Million Euro pro Jahr für Energie und Wasser aus, von denen jedes Jahr rund 150.000 Euro durch Energiemanagement mit Kom.EMS eingespart werden könnten.
 
Trotz dieser Potenziale würden viele Kommunen in Deutschland noch nicht über ein effektives Energiemanagement verfügen. Kom.EMS soll das ändern: „Kommunale Verwaltungen erhalten eine professionelle, praktisch anwendbare und kostenfreie Hilfestellung, die alle relevanten Verwaltungsebenen und Instrumente einer Kommune berücksichtigt“, erklärt Kuhlmey. Eine interaktive Schritt-für-Schritt-Anleitung helfe kommunalen Akteuren, ein effektives Energiemanagement aufzubauen oder zu optimieren.

Zu jedem Arbeitsschritt – zum Beispiel für das Anpassen der Heizung an den tatsächlichen Bedarf oder eine optimierte Energiebeschaffung – biete das Portal passende Hilfen wie Berechnungstools oder Mustervorlagen. Anhand transparenter Kriterien könne das Energiemanagement zudem jederzeit intern und auf Wunsch auch extern überprüft werden. (sg)