Strom

Netzausbau: Mehr Klarheit für Großprojekte

Der Bundesrat hat ebenfalls grünes Licht für das Bundesbedarfsplangesetz gegeben. Es bestätigt 80 Netzausbauvorhaben, inklusive 35 neu aufgenommener, die bis 2030 fertig sein sollen. Hinzu kommt ein neues Gleichstromprojekt
13.02.2021

Für den „Korridor B“ bringen wir unsere Expertise aus einem Dutzend bereits realisierter Gleichstromverbindungen mit rund 3.000 Kilometer an verlegten Erd- und Seekabeln ein", sagt Tennet-Geschäftsführer Tim Meyerjürgens.

Ende Januar hatte der Bundestag das Bundesbedarfsplangesetz verabschiedet, der Bundesrat stimmte dem nun auch zu. Damit werden die von den Übertragungsnetzbetreibern vorgeschlagenen Projekte des Netzentwicklungsplans 2030 bestätigt.

Insgesamt zählen dazu 80 Netzausbauvorhaben, inklusive 35 neu aufgenommener, die bis zum Jahr 2030 in Betrieb genommen werden sollen. Bei vier der neu hinzugekommenen Drehstromvorhaben, die das Übertragungsnetz erweitern werden, sind Erdkabelteilabschnitte vorgesehen. Diese werden sämtlich von Tennet realisiert. In diesen Pilotprojekten sollen wichtige Erkenntnisse gewonnen werden, wie sich Erdkabel in das Drehstrom-Bestandnetz integrieren lassen. „Das ist eine besondere technische Herausforderung, aber es stärkt die Akzeptanz für diese Projekte bei den Menschen in den betroffenen Regionen“, sagt Tennet-Geschäftsführer Tim Meyerjürgens.

Mehr Akzeptanz erwartet

Tennet begrüßt diese Entscheidung, damit seien klare gesetzliche Vorgaben geschaffen, welche Projekte des Stromnetzausbaus wir konkret in welchem Umfang und in welcher Technologie bis zum Jahr 2030 zur Integration eines Anteils von 65 Prozent erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch realisieren werden.

Und weiter „Mit dem Gesetz stärkt die Politik ihr Bekenntnis zum Netzausbau. Das schafft mehr Akzeptanz und die weiteren wesentlichen Voraussetzungen für die Realisierung der dringend notwendigen Infrastruktur für die Energiewende“, so Meyerjürgens.

Neues Gleichstromprojekt

Bestätigt wurde, neben der energiewirtschaftlich notwendigen Kapazitätserweiterung des SuedOstLinks von zwei auf vier Gigawatt, auch ein neues Gleichstromprojekt: der sogenannte „Korridor B“. Dieses Projekt besteht aus zwei Verbindungen mit Kapazitäten von jeweils zwei Gigawatt zwischen Heide/West – Polsum und Wilhemshaven II – Hamm-Uentrop, die TenneT gemeinsam mit Amprion bis 2030 realisieren wird.
 
„Für den „Korridor B“ bringen wir unsere Expertise  aus einem Dutzend  bereits realisierter Gleichstromverbindungen mit rund 3.000 Kilometer an verlegten Erd- und Seekabeln sowie unsere Erfahrungen aus den aktuellen Planungsverfahren für den SuedLink und den SuedOstLink zum Vorteil des neuen Projektes ein. Zum Beispiel werden wir im sensiblen Bereich der Elbeunterquerung direkt auf den fortgeschrittenen Planungen von SuedLink aufsetzen und so die Planungen des neuen „Korridor B“ deutlich beschleunigen", erläuterte Meyerjürgens. (sg)