Rheinische Netz-Gesellschaft vergibt erste SF6-freie gasisolierte Schaltanlage

Die Inbetriebnahme der GIS ist für Ende 2023 geplant.
Die Rheinische Netz-Gesellschaft hat im vergangenen Jahr beschlossen, bei Neubau und Ersatz ihrer gasisolierten Schaltanlagen (GIS) der 110-Kilovolt-Hochspannungsebene künftig kein Schwefelhexafluorid (SF6 ) mehr einzusetzen. Nun ist die Vergabe der ersten SF6-freien GIS in der 110-Kilovolt-Hochspannungsebene erfolgt. Die klimaschonende GIS entsteht am neuen Betriebshof der Kölner Verkehrs-Betriebe im Kölner Stadtteil Porz-Eil.
Sie soll einen wichtigen Teil zur Stromversorgung für die bis zu 150 E-Busse, die dort künftig laden werden, beitragen. Die Inbetriebnahme der GIS ist für Ende 2023 geplant.
Geringeres Treibhauspotenzial als SF6
Die Schaltanlage vom Hersteller General Electric (GE) arbeitet mit einem Isoliergasgemisch auf Basis von Fluornitril, Sauerstoff und Kohlenstoffdioxid. Dadurch hat die Schaltanlage ein wesentlich geringeres Treibhauspotential als das bisher verwendete Schwefelhexafluorid (SF6 ).
„Unserer strategischen Entscheidung, künftig kein SF6 mehr in gasisolierten Schaltanlagen der 110-kV-Ebene einzusetzen, lassen wir nun Taten folgen. Der Technologiewechsel ist für uns ein weiterer Meilenstein in unserer Klimastrategie Netze, insbesondere da wir in den kommenden Jahren massiv in die Erneuerung und den Ausbau unseres 110-kV-Hochspannungsnetzes investieren“, sagt Ulrich Groß, technischer Geschäftsführer der Rheinischen Netz-Gesellschaft.
Hintergrund
Schwefelhexafluorid wird seit den 60er Jahren in der elektrischen Energietechnik als Isoliergas in elektrischen Betriebs mitteln eingesetzt. Insbesondere in Schaltanlagen der höheren Spannungsebenen ab 110 kV findet es bereite Anwendung.
Durch die besseren dielektrischen und thermischen Eigenschaften von SF6 gegenüber der atmosphärischen Luft, verbrauchen gasisolierte Schaltanlagen deutlich weniger Platz als Freiluft-Schaltanlagen. Demgegenüber steht die klimaschädliche Wirkung von SF6 , die durch die technologische Weiterentwicklung der Industrie neue klimaschonenderen Alternativen ermöglicht. (sg)