Strom

Stromleitungen: Mitnetz Strom will Drohneneinsatz weiter automatisieren

Inzwischen zählt der EnviaM-Netzbetreiber 24 Drohnen im täglichen Einsatz. Darunter befinden sich manuelle, aber auch automatisierte Drohnen.
14.05.2023

Mitnetz Strom setzt nach eigenen Angaben seit drei Jahren auf Drohnen bei der Inspektion und Begutachtung von Stromleitungen. Diese unterstützen Monteure operativ bei Inspektionen der Stromleitungen und Anlagen sowie Störungsaufklärung im Hoch-, Mittel- und Niederspannungsbereich. Im Jahr 2022 wurden damit rund 500 Maste und 180 Kilometer Leitungen inspiziert.

Dabei werden die entstandenen Bilder im Hochspannungsbereich mit künstlicher Intelligenz ausgewertet. Mittlerweile sind die Drohnen fester Bestandteil im Arbeitsalltag und ergänzen die regelmäßigen und aktuellen Befliegungen von Masten und Anlagen mittels Hubschrauber und die Leitungsbegehung der Monteure am Boden.
 

Zahlreiche Vorteile

„Die Vorteile beim Einsatz von Drohnen liegen auf der Hand. Die Arbeitssicherheit wird erhöht, da unsere Monteure bei Inspektionen von beispielsweise Hochspannungsmasten nicht in gefährliche Höhen klettern müssen. Versorgungsunterbrechungen können wir schon im Vorfeld verhindern, indem wir Schäden oder Beeinträchtigungen der Leitungen schneller sehen und diese proaktiv beheben. Zudem können wir unsere Hubarbeitsbühne zielgenauer positionieren und verhindern größere Flurschäden“, sagt Udo Stöckel, Leiter Realisierung und Betrieb bei MItnetz Strom.

Darüber hinaus ist auch Thermovision möglich, die Temperaturauffälligkeiten der Leiterseile oder Amateuren aufzeigen und ein proaktives Handeln ermöglichen.

Frühzeitiges Erkennen von Schäden

Drohnen helfen, Leiterseile, Isolatoren, Mastarmaturen zu kontrollieren sowie Ereignisse zu dokumentieren. So können beispielsweise Schäden durch Blitze an Leitungen frühzeitig erkannt, Anlagen und Stromleitungen trotz unwegsamen Geländes, enormer Schneemengen, Hochwasser oder Gefährdungen in Wäldern nach Wetterereignissen inspiziert und entsprechend schnelle Vorkehrungen getroffen werden.

„Der Betrieb von Drohnen zur Ereignis- und Störungsaufklärung ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer effizienten und sicheren Stromversorgung. Dabei sehen wir dies aktuell immer noch ergänzend zu unseren Befliegungen und Kontrollgängen, da Drohnen über einige Gebiete wie Autobahnen nur mit spezieller Genehmigung fliegen dürfen. Unsere Monteure arbeiten gern mit innovativen Technologien, die sich noch weiter entwickeln werden. Gleichzeitig leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz durch Vermeidung von Emissionen “, ergänzt Stöckel.

Höherer Automatisierungsgrad geplant

Künftig soll der Automatisierungsgrad der „kleinen Helfer“ sowie der anschließenden Bildanalyse mehr und mehr erhöht werden. „Damit können wir ein immer besseres Abbild zum Zustand unserer Freileitungen erhalten und unsere Instandhaltungsprozesse kontinuierlich weiterentwickeln.“

Der Einsatz der Drohnen erfolgt im Netzgebiet des Verteilnetzbetreibers in Teilen von Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen. Es handelt sich dabei um die Typen DJI Mini 3 Pro, DJI Mavic 3 und DJI Matrice M30T. Die Drohnen werden nur im sichtbaren Bereich auf einer Flughöhe von ungefähr 50 Metern betrieben. (sg)