Abfallwirtschaft

Klärschlammprojekt geht in Probebetrieb

Die Beteiligten haben sich auf ein konkretes chemisches Verfahren geeinigt. Die Anlage soll Phosphor aus Klärschlamm recyceln.
23.03.2021

Auf dem Gelände der Kläranlage Bottrop soll eine großtechnische Anlage zur Rückgewinnung des in den Klärschlammaschen gebundenen Phosphors entstehen. (Symbolbild)

Das Forschungsprojekt "Regionales Klärschlamm- und Aschen-Management zum Phosphorrecycling für einen Ballungsraum" (Amphore) geht in die Planungsphase. Seit Juli 2020 arbeiten die Projektbeteiligten – darunter fünf Wasserwirtschaftsverbände aus NRW sowie Forschungsinstitute, Ingenieurgesellschaften und weitere Institutionen – bereits zusammen, wie der Ruhrverband mitteilt.

Dabei geht es um neue Konzepte, um die künftig gesetzlich geforderte Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlammaschen zu erreichen. Dazu soll auf dem Gelände der Kläranlage Bottrop eine großtechnische Anlage zur Rückgewinnung des in den Klärschlammaschen gebundenen Phosphors entstehen und in Demonstrationsbetrieb gehen.

Prozess zur Erzeugung von Phosphorsäure

Nach einem mehrstufigen Auswahlverfahren haben sich die Projektbeteiligten nun auf das anzuwendende Verfahren verständigt. Die Wahl fiel auf einen auf der patentierten Parforce-Technologie basierenden nasschemischen Prozess der Parforce Engineering & Consulting (Freiberg). Ziel ist die Erzeugung von Phosphorsäure aus Klärschlammaschen.

Nach der Vorplanung Ende 2020 laufen nun die Vorbereitungen für die nächsten Planungsphasen und den Antrag auf Bewilligung von Bau und Betrieb. Bauherrin der Anlage ist die PhosRec Phosphor-Recycling, eine Tochtergesellschaft der beteiligten Wasserverbände. Diese wurde eigens für die Forschungsarbeiten gegründet.

Fördervolumen von rund sieben Mio. Euro

In Betrieb gehen soll die Anlage Mitte 2023. Bereits Ende 2020 ist ein verbändeübergreifendes Analyseprogramm für Klärschlamm und Klärschlammaschen gestartet. Die erhobenen Messdaten fließen in eine gemeinsame Datenbank ein und werden so unter anderem der Aufbau eines Klärschlamm- und Klärschlammaschemanagement dienen.

Das Verbundprojekt Amphore wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt. Bewilligt wurden zunächst Mittel von rund einer Mio. Euro für die erste zweijährige Projektphase. Für das Gesamtvorhaben ist ein Fördervolumen von rund sieben Mio. Euro geplant. (jk)