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RWE und Hambach-Kommunen produzieren Solarstrom

Im Tagebau Hambach sind PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von mehr als 47 Megawatt ans Netz gegangen. Betrieben werden diese von RWE und den Anrainerkommunen.
28.08.2024

Die Solarparks (Symbolbild) sollen 20 Jahre im Tagebau bis zu dessen Flutung verbleiben.

RWE und die Kommunen am Tagebau Hambach in Nordrhein-Westfalen investieren gemeinsam in erneuerbare Energien. Zuletzt war der Hambacher Forst aufgrund der Proteste von Umweltschützern gegen den Braunkohleabbau in den Medien. Nun beteiligen sich die Anrainer an einer Reihe von RWE im Tagebau gebauten Solarparks.

Die sechs Kommunen Elsdorf, Jülich, Kerpen, Merzenich, Niederzier und Titz haben sich dafür zu der Neuland Hambach GmbH zusammengeschlossen und mit RWE eine gemeinsame Projektgesellschaft gegründet: die RWE Neuland Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG.

49 Prozent der Anteile jetzt und künftig

Die Kommunen übernehmen 49 Prozent der Anteile an den Solarparks und einem Batteriespeicher. Die hat der Konzern in den vergangenen Monaten ans Netz gebracht. Zusätzlich könne Neuland Hambach "auch an allen zukünftigen Erneuerbare-Energien-Projekten im Tagebau Hambach jeweils 49 Prozent der Anteile" übernehmen, teilte RWE mit.

Damit schlage der Energiestandort ein neues Kapitel auf, sagt Boris Linden, Geschäftsführer der Neuland Hambach. "Die Kommunen rund um den Tagebau profitieren durch die Versorgung mit Solarstrom und den Aufbau eigener Kapazitäten", so Linde weiter.

Plan für Hambach

Das Ganze ist Teil eines Strukturwandelplans. Das Gebiet solle nach dem Kohleausstieg 2030 zu einer "hochwertigen und vielfältig nutzbaren Landschaft" entwickelt werden, schreibt RWE. Der Plan sei in Abstimmung mit den Anrainerkommunen und unter Beteiligung der Öffentlichkeit entstanden.

Der sieht etwa vor, dass die installierten Solarparks "mindestens" 20 Jahre im Tagebau verbleiben, bis dieser dann mit Wasser geflutet wird. Die Gesamtleistung der Parks beträgt 47,2 Megawatt. Der Batteriespeicher hat eine Kapazität von 8,1 Megawattstunden.

Gericht entschied pro RWE

Der Hambacher Forst ist seit Jahren in den Schlagzeilen. Gegen den Kohleabbau und die damit einhergehenden Beeinträchtigungen von Mensch und Natur hat sich früh Widerstand formiert. Im März 2022 entschied das Oberverwaltungsgericht Münster, dass RWE weiter Kohle abbauen darf. Eine der größten Demonstrationen fand im Januar 2023 in Lützerath statt. Der Weiler musste dem Tagebau schließlich weichen. (dz)