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Sachsenenergie will Wegfall der Gaspreisbremse "kompensieren"

Sachsenenergie senkt zum Jahreswechsel die Gaspreise für viele Kundinnen und Kunden. Damit will der Kommunalversorger die vorzeitig wegfallende Preisbremse abfedern.
14.12.2023

Sachsenenergie will die Gaspreise auch 2024 stabil halten.

Sachsenenergie will seine Gaspreise trotz wegfallender Gaspreisbremse für die Mehrzahl seiner Kundinnen und Kunden stabil halten. Dazu senkt der Kommunalversorger zum Jahreswechsel seine Preise und schüttet Treueboni aus.

Insgesamt sollen mehr als 100.000 Kundinnen und Kunden davon profitieren – auch solche mit einer Preisbindung über den 31. Dezember 2023 hinaus. Das teilte das Unternehmen mit. "Die Basisversorgung mit Strom und Erdgas soll für jeden Sachsen bezahlbar bleiben, auch wenn die Unterstützungsleistung des Staates wegfällt", sagte der Vorstandsvorsitzende Frank Brinkmann.

Fünf Kundengruppen will Sachsenenergie entlasten und so den vorzeitigen Wegfall der Preisbremsen zum Jahresende "kompensieren". Fixe Erdgastarife für Privat- und Gewerbekunden sollen demnach ab dem 1. Januar 2024 um durchschnittlich 2,14 Cent pro Kilowattstunde (kWh) brutto günstiger sein. Bei 20.000 kWh Jahresverbrauch betrage die Ersparnis etwa 428 Euro. Bei flexiblen Erdgastarifen sinkt der Preis um 1,35 Cent/kWh brutto – das spare rund 270 Euro.

Wer preislich an einem fixen Tarif bis Ende März beziehungsweise Ende September des kommenden Jahres gebunden ist, soll nachträglich über einen Treuebonus entlastet werden. Dieser beträgt zwischen 1,54 und 2,38 Cent/kWh und werde voraussichtlich mit der nächsten Abrechnung verrechnet.

"Die Kunden mit festen Preisen haben sich vor einem oder zwei Jahren an uns gebunden und uns damit ihr Vertrauen geschenkt. Dieses Vertrauen geben wir zurück, in dem wir sie jetzt nicht im Regen stehen lassen und schlechter stellen", führt Brinkmann weiter aus.

Preissenkung auch in der Grundversorgung

Ab dem 1. Februar 2024 sollen auch in der Grundversorgung die Preise sinken: um 1,44 bis 3,11 Cent/kWh. Ab einem Jahresverbrauch von 10.000 kWh sind hier höchstens 11,99 Cent/kWh zu zahlen. Als Grund für den um einen Monat späteren Start führt das Unternehmen die gesetzliche Ankündigungsfrist von sechs Wochen an. Andere Kundinnen und Kunden seien bereits im November informiert worden.

Zudem biete Sachsenenergie für diejenigen, deren fixer Erdgastarif Ende März des nächsten Jahres ausläuft, niedrigere Preise ab dem 1. April. Die Preissenkung betrage zwischen 1,71 bis 1,79 Cent/kWh. Weitere Details will der Versorger seinen Kundinnen und Kunden "noch in diesem Jahr" mitteilen.

Bundesregierung muss sparen

Er reagiert damit auf den vorzeitigen Wegfall der staatlichen Subventionen. Ursprünglich sollten die Preisbremsen bis Ende März 2024 gelten und die Preise auf 12 Cent/kWh bei Gas und 40 Cent/kWh bei Strom deckeln – jetzt enden sie schon im Dezember 2023.

Der Grund: Das Bundesverfassungsgericht hat 60 Milliarden Euro des Klima- und Transformationsfonds für nichtig erklärt, weshalb die Bundesregierung nun eine Reihe bereits angekündigter Maßnahmen zurücknimmt. Das Vergleichsportal Verivox rechnet deswegen mit steigenden Energiekosten von durchschnittlich 6,3 Prozent. (dz)