Verbraucherzentrale mahnt EWE ab
Die Abmahnung der Verbraucherzentrale Niedersachsen erfolge wegen der verzögerten Abrechnungen und Kundenguthaben-Auszahlungen bei EWE. Diesbezüglich hätten die Verbraucherschützer zahlreiche Beschwerden erreicht.
Jahres- und Schlussrechnungen für Energie außerhalb der Grundversorgung, die spätestens sechs Wochen nach Beendigung des abzurechnenden Zeitraums übermittelt werden mussten, wurde deutlich überschritten. Bei einer Gaskundin sei die Abrechnung erst neun Monate nach Ende des abzurechnenden Zeitraums erstellt worden, kritisieren die Verbraucherschützer.
IT-Probleme als Ursache
Das Problem ist bei EWE bekannt. Das Unternehmen führt die Verzögerungen auf die IT-Anpassungen bei der Einführung der Preisbremsen zurück. Es befand sich zum Zeitpunkt der Einführung von Energiepreisbremsen mitten in einer IT-Systemumstellung auf Powercloud. Ein Teil der Kunden war deshalb beim Start der Preisbremsen noch im alten System, ein Teil bereits in Powercloud. Die staatliche Entlastungsmaßnahme musste also in zwei Systemen parallel umgesetzt werden.
EWE kündigt "Entschuldigungszahlung" an
Der Oldenburger Versorger hat nun angekündigt, eine einmalige "Entschuldigungszahlung" an Kundinnen und Kunden leisten, die lange auf die Auszahlung eines Guthabens aus ihrer Jahresrechnung für Strom, Erdgas oder Wärme warten mussten. Über 100.000 Kunden dürften voraussichtlich eine entsprechende Überweisung erhalten, teilte ein Sprecher auf Anfrage mit. Nach eigenen Angaben zählt EWE rund 1,5 Mio. Strom- und 0,7 Mio. Erdgaskunden. Der Umfang der Zahlung berücksichtige die Höhe des Guthabens und die Dauer der Wartezeit. Die überwiegende Zahl der Kunden werde Beträge zwischen fünf und 20 Euro erhalten, heißt es auf Anfrage. (am)