Trotz Klimawandel sinkt der private Wasserverbrauch weiter
Im Jahr 2023 lag der durchschnittliche Trinkwasserverbrauch pro Person und Tag bei 121 Litern. Das ist weniger als in den Vorjahren, in denen extrem hohe Temperaturen und ein erhöhtes Hygienebedürfnis aufgrund der Corona-Pandemie zu einem durchschnittlichen Verbrauch von bis zu 129 Litern pro Kopf und Tag führten (Jahr 2020).
Insgesamt ist der Trinkwasserverbrauch in Deutschland seit 1990 um 18 Prozent zurückgegangen. Damals lag er noch bei durchschnittlich 147 Litern pro Person und Tag. Der durchschnittliche Verbrauch setzt sich wie folgt zusammen:
- 36% Baden, Duschen und Körperpflege
- 27% Toilettenspülung
- 12% Wäsche waschen
- 6% Geschirrspülen
- 6% Raumreinigung und Gartenbewässerung
- 4% Essen und Trinken
Wetter hat Einfluss auf Verbrauch
Auch die Außentemperaturen beeinflussen den Wasserverbrauch der Haushalte. An heißen Sommertagen steigt der Bedarf um bis zu 60 Prozent. Die Menschen bewässern ihre Gärten, duschen häufiger und immer mehr Haushalte besitzen Swimmingpools, die mehrere tausend Liter Wasser fassen.
„Die Folgen des Klimawandels stellen auch die Wasserwirtschaft vor große Herausforderungen. Neben häufiger auftretenden Starkregenereignissen werden wir es künftig auch mit länger anhaltenden Trockenperioden zu tun bekommen", erklärt Martin Weyand, BDEW-Hauptgeschäftsführer Wasser/Abwasser.
Hohe Nachfrage kann problematisch werden
Der häufigste Grund für technische Engpässe in der Trinkwasserversorgung sei in den vergangenen Sommern nicht Wassermangel gewesen, sondern dass an heißen Sommertagen zu viel Wasser auf einmal nachgefragt wurde. „Das kann Systeme überfordern, deren Pumpleistung, Aufbereitungs- oder Leitungs- und Hochbehälterkapazitäten auf einen niedrigeren Bedarf zugeschnitten sind."
Wenn diese Systeme nicht mehr genügend Wasser pro Zeiteinheit weiterleiten können, müssen die Kommunen kurzfristig die Gartenbewässerung und das Füllen von Schwimmbädern verbieten. Das würde den Reservoirs Zeit geben, sich wieder zu füllen und die Trinkwasserversorgung zu sichern, die absolute Priorität hat.
Auf Spitzenverbrauchszeiten achten
In den meisten Regionen reichen die Kapazitäten aber auch in Hitzeperioden aus. Um das Versorgungssystem zu entlasten, ist es jedoch wichtig, mit der Ressource Wasser schonend umzugehen und beispielsweise Gärten nicht während der Tageshitze zu bewässern oder Schwimmbäder nicht zu den Spitzenverbrauchszeiten am Morgen oder frühen Abend zu füllen. (hb)