SW Oberursel: Kein Chlor mehr im Trinkwasser

Dieter Gredig (li.), Technischer Leiter der Stadtwerke Oberursel, erklärt Christof Fink, Erster Stadtat, und Hans-Georg Brum, Bürgermeister von Oberursel, sowie Jürgen Funke, Geschäftsführer der Stadtwerke Oberursel, die Funktionsweise der Ultrafiltrationsanlage.
Die Stadtwerke Oberursel (Taunus) haben eine hochmoderne Ultrafiltrationsanlage in der Wasseraufbereitungsanlage Hohemark in Betrieb genommen. „Mit dieser deutlich effizienteren Anlage können wir das Rohwasser, das wir in Stollen und Brunnen im Heidtränktal fördern, nun zu fast 100 Prozent als Trinkwasser aufbereiten“, freut sich Jürgen Funke, Geschäftsführer der Stadtwerke Oberursel.
Die bereits vorhandene Aufbereitungsanlage mit ehemals vier Entsäuerungsfiltern wurde laut einer Mitteilung der Stadtwerke Oberursel um einen weiteren auf nun insgesamt fünf Entsäuerungsfilter erweitert. Außerdem wurde sie um drei Ultrafiltrationsblöcke mit einer Fläche von drei mal 2240 Quadratmeterern gänzt. Der fünfte Filter sorgt für eine Entlastung der bisherigen Filter.
Nano-Partikel werden gefiltert
Durch die Ultrafiltrationsanlage fließen im Hochbetrieb täglich bis zu 8000 Kubikmeter Wasser. Mit ihrer sehr kleinen Maschenweite und der großen Fläche des Membranfilters filtern sie Partikel mit einer Größe von zehn Nanometern (0,00001 Millimeter) aus dem Rohwasser heraus.
Mittelfristig soll durch die Ultrafiltration auf die zusätzliche Desinfektion mittels Chlordioxid dauerhaft verzichtet werden. „Allerdings muss hierbei berücksichtigt werden, dass das Trinkwasser aus der Wasseraufbereitungsanlage einen langen Weg bis zu unseren Kundinnen und Kunden zurücklegt und die Chlorung eine Depotwirkung bei gegebenenfalls auftretenden mikrobiologischen Belastungen besitzt“, erklärt Dieter Gredig, Technischer Leiter der Stadtwerke Oberursel.
Chlorierung nur für Notfälle
„In einer Versuchsphase verzichten wir derzeit auf die Chlorung des Trinkwassers. Begleitend erfolgt eine umfangreichere Analytik im Rahmen der Eigenüberwachung. Sollte die begleitende Analytik keine Beeinträchtigung der Trinkwasserqualität ergeben, werden wir die Chlordioxid-Anlage dauerhaft abschalten und nur noch für Notfälle vorhalten“, so Gredig weiter. (hp)