Wasser

Wasserstreit: Plattling und Landrat in Deggendorf schließen Vergleich

In Plattling sitzen Industrieunternehmen, die viel Wasser benötigen. Daher war es wegen eines Verbotes der Förderung von Tertiärwasser zu einem Streit mit dem zuständigen Landrat gekommen. Die Auseinandersetzung ging bis vor die höchste Gerichtsinstanz.
11.10.2018

Wasser: Plattling darf bis 2026 weiter fördern

Der Streit um die Wasserversorgung zwischen der niederbayerischen Stadt Plattling und dem Landkreis Deggendorf, ist beigelegt. Die beiden Partein haben einen widerruflichen Vergleich vor dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof (VGH) in München geschlossen. Der Stadtrat in Plattling wird am 24. Oktober darüber befinden, im Landratsamt Deggendorf wird Landrat Christian Bernreiter das Ergebnis bewerten.

 Ursprünglich war der Stadt Plattling eine Wasserförderung nur bis 2021 bewilligt worden. Das stieß in Plattling jedoch auf Protest, denn dort gibt es zwei Großunternehmen – eine Zucker- und eine Papierfabrik – die besonders viel Wasser verbrauchen.

Bis 2026 darf gefördert werden

Doch das ist nun vom Tisch. Die Stadt darf weiter Grundwasser aus zwei Tiefbrunnen fördern, jedoch nur mit Einschränkungen, die stufenweise erhöht werden. Demnach dürfen die Stadt Plattling beziehungsweise die Stadtwerke von 2017 bis 2024 insgesamt 3,2 Millionen Kubikmeter Tertiärwasser entnehmen, zutage fördern und ableiten. Die Entnahmemenge ist jährlich auf 500000 Kubikmeter begrenzt.

In den Jahren 2025 und 2026 erlaubt das Landratsamt der Stadt zusätzlich je 30000 Kubikmeter. Der Gerichtshof hat jedoch die Auflage erlassen, dass Plattling bis Januar 2022 einen Alternativplan vorzulegen hat, der bis Januar 2024 zu realisieren ist. Bürgermeister Erich Schmid und der Leiter der Plattlinger Stadtwerke, Stefan Kopp, verzichten andererseits darauf, einen erneuten Antrag zur Tiefenwasserentnahme zu stellen. Nach 2026 entnimmt die Stadt Plattling dann kein Tertiärwasser mehr. (sig)