Wasser

Wasserversorger sieht Kompromiss im Streit mit Tesla

In der langen Auseinandersetzung zwischen Tesla und dem Wasserverband Strausberg-Erkner über einen neuen Wasservertrag für das Werk in Grünheide ist ein Ende in Sicht.
04.04.2025

Baustart der Tesla-Fabrik in Grünheide in Brandenburg war im ersten Quartal 2020, die ersten dort produzierten Fahrzeuge wurden im März 2022 ausgeliefert.

Von Elwine Happ-Frank

Schon einmal deutete sich eine Einigung in dem seit eineinhalb Jahren schwelenden Streit zwischen dem Elektro-Autobauer Tesla und dem Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE) an. Das war im Dezember 2024. Im neuen Jahr ging es dann weiter. Nun scheint sich eine Lösung anzubahnen.

Es sei ein Kompromiss gefunden worden, sagte der Vorsitzende der Verbandsversammlung des Wasserverbandes Strausberg-Erkner (WSE), Thomas Krieger. "Ich bin da guter Dinge und gehe davon aus, dass Tesla da mitgehen kann." Anfang Mai erwarte er, dass die Tinte unter dem Vertrag trocken sei, so Krieger.

Der Kompromiss werde jetzt von André Bähler, Verbandsvorsteher des WSE, ausgearbeitet und nach Ostern an Tesla übersandt, sagte Krieger. Ein Vorentwurf dazu sei mit Tesla bereits abgestimmt. Worum es genau bei der Nachjustierung ging, wird vertraulich behandelt. Tesla hatte zuletzt einseitige Änderungen in den Anlagen zum Wasservertrag kritisiert.

Die Diskussionspunkte

Im Kern geht es bei der zähen Auseinandersetzung um zwei Themen: Tesla hatte sich beim Bau seiner Fabrik vertraglich hohe Wassermengen zusichern lassen. WSE will, dass der E-Autobauer auf die nicht benötigten Mengen verzichtet, um damit andere Vorhaben wie den Bau von Schulen und Wohnungen versorgen zu können.

Zweiter Zankapfel sind Werte im Abwasser von Tesla. Dort wurden immer wieder erhöhte Parameter festgestellt. Tesla und WSE kamen bei der Bewertung der Analysen zu völlig unterschiedlichen Einschätzungen. WSE-Chef Bähler hatte unter anderem wiederholt die Messmethoden kritisiert.

Nach Medienberichten sieht der Kompromiss nun vor, dass Tesla die nicht benötigten Wasserkontingente zurückgibt. Im Gegenzug werden die Vorgaben für bestimmte Werte im Schmutzwasser angehoben. (mit dpa)