Breitband

Wilhelm.tel und Telekom schlagen ein neues Kapitel auf

Die Tochter der Stadtwerke Norderstedt und der Telekommunikationskonzern sind wichtige Player beim Glasfaserausbau in Hamburg. Jetzt haben sie eine umfassende Kooperation vereinbart.
30.10.2024

Kooperationen sind ein wichtiger Teil der Ausbaustrategie der Telekom. Deutschlandweit gibt es mehr als bestehende 20 Partnerschaften, unter anderem auch mit einigen Stadtwerken.

Der kommunale Glasfaser-Dienstleister Wilhelm.tel und die Telekom arbeiten in Hamburg enger zusammen.

Beide Unternehmen sind wichtige Player beim Ausbau des FTTH-Glasfasernetzes in der Hansestadt, nun haben sie eine sogenannte „Wholebuy-Kooperation“ abgeschlossen. Das heißt, die Telekom kauft Netzkapazitäten bei ihren Wettbewerbern ein. Voraussetzung hierfür ist, dass das jeweilige Netz nach dem Open-Access-Prinzip diskriminierungsfrei angeboten wird.

Telekom kann Produkte im Netz von Wilhelm.tel anbieten

Durch die neue Kooperation mit Wilhelm.tel, einer Tochter der Stadtwerke Norderstedt, kann die Telekom Haushalten und Unternehmen mit einem Glasfaser-Anschluss von Wilhelm.tel ihre Produkte auch auf diesem Netz anbieten. Die dafür notwendigen technischen Vorarbeiten sind laut Pressemitteilung abgeschlossen. Die ersten rund 60.000 Haushalte und Unternehmen können bereits das Angebot der Telekom nutzen.

"Ohne Kooperation und Zusammenarbeit aller Telekommunikationsanbieter wird das gemeinsame Ziel, jedem Haushalt in Deutschland bis 2030 einen Glasfaseranschluss zur Verfügung zu stellen, nicht erreicht werden", sagt Arne Mietzner, Geschäftsführer von Wilhelm.tel. Durch die Kooperation wird der Glasfaserausbau beschleunigt und in jedem von Wilhelm.tel angeschlossenen Gebäude könne der Haushalt zukünftig frei den Telekommunikationsanbieter auswählen.

Koooperationen sind wichtiger Teil der Telekom-Ausbaustrategie

"Zusätzlich zu unserem eigenen Glasfaserausbauziel von 540.000 Haushalten bis Ende 2025, werden wir bis Ende 2028 jedes Jahr weiteren rund 50.000 bis 100.000 Hamburger Haushalten und Unternehmen unsere Produkte via Glasfaser anbieten können", freute sich Thilo Höllen, Senior Vice President Breitbankooperationen bei der Telekom.

Kooperationen sind ein wichtiger Teil der Ausbaustrategie der Telekom, deutschlandweit gibt es mehr als bestehende Partnerschaften, unter anderem auch mit einigen Stadtwerken. Neben Joint-Ventures und Public-Private Partnerships spielen auch Fiber-Plattformen eine wichtige Rolle. Hierbei kooperiert die Telekom mit lokalen Versorgern und Unternehmen. Die Partner bauen das passive Netz, die Telekom betreibt es dann aktiv.

Über 30 "Wholesale-Partnerschaften"

Ebenso können Wettbewerber laut Unternehmens-Homepage mit der Telekom Verträge abschließen, in denen die Mitnutzung des Telekom-Netzes in einem bestimmten Gebiet ebenso geregelt ist wie der Einkauf von Netzdienstleistungen. So vergrößern Wettbewerber ihre Vermarktungsoberfläche und erreichen mehr Kundinnen und Kunden mit ihren Produkten. Auch die Telekom profitiert durch eine höhere Auslastung des Netzes. 

Das Ganze läuft unter dem Überbegriff "Wholesale-Partnerschaften". Aktuell unterhält der börsennotierte Konzern mehr als 30 solcher Kooperationen, unter anderem mit der Netcologne, einer Tochter des Stadtwerke Köln Konzerns.  (hoe)

Mehr dazu aus dem ZfK-Archiv:

Telekom-Beitritt zum Verband Buglas sorgt für kontroverse Reaktionen

BNetzA veröffentlicht Monitoring-Bericht zum Doppelausbau

Glasfaser-Ausbau: Telekom und Stadtwerke Schweinfurt bündeln die Kräfte

Ludwigsburg: Kooperation mit der Telekom als Leuchtturm-Modell beim Glasfaser-Ausbau