Wie Thermondo im Solarmarkt jetzt ganz vorne mitmischen will
Schon die Mail zur Pressemitteilung lässt aufhorchen. Der Ton ist angriffslustig. "Im Solarmarkt herrscht wieder viel Bewegung, der Solarcoaster ist in voller Fahrt. Meyer Burger entlässt den CEO, Zolar stellt das Endkundengeschäft ein und kündigt einem Großteil der Belegschaft und auch Otovo entlässt einen Teil des Teams", schreibt der Wärmepumpeninstallateur Thermondo.
Das Berliner Unternehmen sieht viel Wachstumspotenzial im Solarmarkt, vor allem bei den rund 16 Millionen Ein- und Zweifamilienhäusern im Bestand und bläst zur Vertriebsoffensive. Neben der Wärmepumpe und dem Energiemanagementsystem "HEMS" soll ein schon seit Längerem ankündigtes PV-Komplettpaket bestehend aus PV-Anlage, Wechselrichter, Batteriespeicher und Wallbox neue Marktanteile sichern. Bereits nächstes Jahr will Thermondo mehrere Tausend PV-Anlagen verkaufen und installieren, heißt es.
Thermondo-CEO: "Perfekte Ergänzung zur Wärmepumpe"
Der bundesweite Vertrieb des neuen PV-Bündelangebots ist laut Pressemitteilung jetzt gestartet. Der nach eigenen Angaben größte Wärmepumpeninstallateur in Deutschland setzt dabei auf eine klare Arbeitsteilung. Die erst kürzlich übernommene Tochter Febesol übernimmt die Montage von Photovoltaik-Anlagen, Batteriespeichern und Wallboxen,Thermondo hingegen verantwortet den Vertrieb. Zudem bleibt die Muttergesellschaft weiterhin für die Installation der Wärmepumpen und des neuen Energiemanagementsystems zuständig.
"Bei der Wärmepumpe sind wir die Nummer 1. Jetzt stellen wir die Weichen, um im Solarmarkt ganz vorn mitzuspielen. Gemeinsam machen wir unseren Kunden bundesweit ein extrem wettbewerbsfähiges PV-Angebot, das die Wärmepumpe perfekt ergänzt", kommentiert Felix Plog, CEO von Thermondo. Er hat die Führung des Unternehmens Anfang August übernommen nachdem sich Gründer und CEO Philipp Pausder aus dem operativen Geschäft zurückgezogen hatte und in den Beirat des Wärmepumpeninstallateurs und EDL-Vertreibers gewechselt war.
"Bei der Installation von PV-Anlagen, Speichern und Wallboxen bleibt höchste Qualität unser Ziel, denn genau diese wird unterscheiden, wer der etablierte Player ist und wer nur ein "One-Hit-Wonder", ergänzt Daniel Fellhauer, CEO von Febesol.
Solarmarkt stagnierte zuletzt
Der deutsche Markt für Photovoltaik-Anlagen hat 2023 mit 14,1 Gigawatt Leistungszuwachs einen Installationsrekord aufgestellt. Im ersten Halbjahr dieses Jahres kamen laut Angaben der Bundesnetzagentur noch einmal rund 10 Prozent Solarleistung hinzu, davon entfielen laut Thermondo zwei Drittel auf Privatimmobilien. Dennoch habe der hochkompetitive Markt zuletzt stagniert. (hoe)