Das Bielefelder Verkehrsunternehmen moBiel hat vier Wasserstoffbusse und eine Tankstelle zum Befüllen der Fahrzeuge bestellt. Voraussichtlich Ende 2021 oder Anfang 2022 sollen die Busse über Bielefelds Straßen rollen, teilte die Gesellschaft mit. Über die Kaufpreise sei Stillschweigen vereinbart worden. Nur so viel ließ Technikchef Kai-Uwe Steinbrecher durchsickern: In das Vorhaben fließe ein Millionenbetrag.

Nach Unternehmensangaben sind die Busse zwölf Meter lang, verfügen über 37 Sitzplätze und kommen vom portugiesischen Hersteller Caetano. Die Firma Framatome liefert die Tankstelle. MoBiel will die Tankstelle auf dem MVA-Gelände in Bielefeld-Heepen errichten. Dort sollen auch die Busse stationiert sein.

Reichweite von bis zu 400 Kilometern

Laut Mitteilung werden die Tankstelle zu 90 und die Busse zu 60 Prozent gefördert. "Wirtschaftlich betreiben lassen sie sich noch nicht", teilt moBiel mit und verweist darauf, dass allein die jährlichen Treibstoffkosten etwa 60.000 Euro über denen von Dieselbussen lägen. "Nur dank der Fördermittel durch das Land [Nordrhein-Westfalen] kann moBiel die Wasserstoffbusse und die Tankstelle beschaffen."

Die Busse seien in Deutschland erst seit diesem Jahr auf dem Markt, schreibt moBiel. Die Fahrzeuge hätten auf dem Dach Brennstoffzellen. Die ebenfalls auf dem Dach untergebrachten Wasserstofftanks könnten 37,5 Kilogramm Wasserstoff aufnehmen. Nach Herstellerangaben ließe sich damit eine Reichweite von 350 bis 400 Kilometer erzielen. Das sei ein großer Vorteil gegenüber vergleichbaren batteriegetriebenen, reichweitenschwächeren Elektro-Bussen.

Beitrag zu emissionsfreiem Busbetrieb

Genauso wie batteriebetriebene E-Busse gelten auch Wasserstoffbusse als umweltfreundlich, weil sie während der Fahrt keine schädlichen Abgase ausstoßen. MoBiel-Geschäftsführer Martin Uekmann sagt: "Wenn die Busse den Praxistest bestehen und auch bezahlbar werden, könnten sie einen großen Beitrag zu einem emissionsfreien Busbetrieb und damit zu besserer Luft in Bielefeld leisten." (ab)