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15 Jahre nach Einführung: Blockchain fristet ein Nischendasein

Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz nutzen Blockchain-Anwendungen kaum. Das ergibt eine Studie der Technischen Universität München, der Universität Mannheim und des ZEW Mannheim.
17.04.2024

Auch in der Energiewirtschaft war die Verwendung der Blockchain-Technologie zeitweise ein großes Thema.

Blockchain-Technologie wird in weniger als einem Prozent aller Unternehmen aktiv eingesetzt. Unternehmen aus der Finanzindustrie, dem Informations- und Kommunikationssektor sowie Beratungsfirmen gehören dabei zu den Unternehmen, die die Blockchain überdurchschnittlich häufig nutzen. So bilden sich insbesondere in den wichtigen Finanzzentren sogenannte Blockchain-Cluster.

Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie der Technischen Universität München, der Universität Mannheim und des ZEW Mannheim, die auf einer Analyse der Webseiten von rund 1,4 Millionen Unternehmen aus der DACH-Region mit Hilfe von Deep-Learning-Methoden basiert.
 
 

Finanzbranche setzt noch am ehesten auf Blockchain

„Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Blockchain von unter einem Prozent aller analysierten Unternehmen genutzt wird. Damit ist die Technologie auch 15 Jahre nach ihrer Einführung auch weiterhin eine Nischentechnologie, wobei die Finanzbranche aber auch ICT- und Beratungsunternehmen Blockchain durchaus stellenweise einsetzen“, sagt Prof. Dr. Hanna Hottenrott, Leiterin des ZEW-Forschungsbereichs „Innovationsökonomik und Unternehmensdynamik“ und Mitautorin der Studie.

Die Bildung von Blockchain-Clustern in Finanzzentren habe mehrere Vorteile: Zunächst ermöglicht die Nähe zu anderen Unternehmen, die an ähnlichen Technologien arbeiten, den Austausch von Wissen, Ressourcen und macht Kooperationen damit wahrscheinlicher. Auch die geringe Entfernung zu potenziellen Kunden spielt dabei eine wichtige Rolle.

Blockchain-Cluster sorgen für Verbreitung

„Dies erklärt auch, dass neu gegründete Blockchain-Start-ups sich vorzugsweise in der Nähe von Unternehmen und Instituten aus der Finanzindustrie ansiedeln, die bereits die neuartige Blockchain-Datenbanktechnologie einsetzen oder eine hohe Wahrscheinlichkeit besitzen, dies in nächster Zeit zu tun“ erklärt Christoph Gschnaidtner, Mitautor der Studie und Forscher an der TU München.

Zusätzlich kann die Nähe zu Finanzzentren den Zugang zu Kapital und Investitionen erleichtern. „Insgesamt tragen Blockchain-Cluster dazu bei, die Verbreitung der Blockchain-Technologie zu fördern, indem sie ein Umfeld schaffen, das Innovation, Zusammenarbeit und Wachstum in diesem Bereich unterstützt“, erläutert ZEW-Innovationsexpertin Hanna Hottenrott.