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BSI warnt vor Hackerangriffen auf Energieversorger

Dass die Angreifer bisher nicht in Infrastruktur-Netzwerke eingedrungen seien, belege das gute Sicherheitsniveau bei den Betreibern, betont BSI-Präsident Arne Schönbohm. Wegen der Gefahr hat das BSI den Adressatenkreis erweitert.
14.06.2018

Arne Schönbohm, Präsident des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI)

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) warnt vor gezielten Hackerangriffen auf deutsche Energieversorger. Die Unternehmen seien Ziel einer großangelegten weltweiten Cyber-Angriffskampagne, teilte das BSI am Mittwoch mit. In einigen Fälle hätten sich die Angreifer Zugriff auf die Büro-Netzwerke der Unternehmen verschafft. Es gebe derzeit aber keine Hinweise darauf, dass sie in Produktions- oder Steuerungsnetzwerke eingedrungen seien. Zuvor hatte der WDR darüber berichtet.

«Diese Angriffe zeigen, dass Deutschland mehr denn je im Fokus von Cyber-Angriffen steht», sagte BSI-Präsident Arne Schönbohm. Dass die Angreifer bisher nicht in Infrastruktur-Netzwerke eingedrungen seien, belege das gute Sicherheitsniveau bei den Betreibern. Die Zugriffe auf die Büro-Netzwerke zeigten aber, «dass es womöglich nur eine Frage der Zeit ist, bis kritische Systeme erfolgreich angegriffen werden können».

Das BSI hatte die Energieunternehmen bereits im vergangenen Juni erstmals gewarnt. Damals seien aber noch keine erfolgreichen Angriffe bekannt gewesen, sagte ein Sprecher. Da sich die Angriffe inzwischen nicht mehr nur auf den Energiesektor konzentrierten, sei der Empfängerkreis der Warnung erweitert worden. (dpa/al)