Die Bundesregierung will noch in diesem Jahr damit beginnen, eine Blockchain-Strategie zu erarbeiten. Das geht aus der Antwort auf die Kleine Anfrage zahlreicher FDP-Bundestagsabgeordneter hervor. In der Drucksache (19/3313) geht es unter anderem um die Chancen des dezentralen IT-Systems für die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung.

Blockchain als bekannteste Form der Distributed-Ledger-Technologie (DLT) könnte diverse Transaktionen zwischen Ämtern und Bürger vereinfachen. Die Bundesregierung bereite nun ein Pilotprojekt vor, in dessen Rahmen „sinnvolle Anwendungsbereiche“ für Behördengänge untersucht werden sollen. DLT sei eine "vergleichsweise junge Technologie, deren gesellschaftliches und ökonomisches Potenzial derzeit sehr schwer einzuschätzen ist“, heißt es in der Antwort weiter.

Personalmangel erschwert die praktische Umsetzung

DLT ermöglicht - vereinfacht gesagt - die sichere und eindeutige Datenerhaltung zwischen mehreren Usern. So hätten beispielsweise alle an einem Verwaltungsprozess beteiligten Akteure Zugriff auf den aktuellen Status und die Historie der Transaktion. Informationen werden direkt zwischen den Nutzern ausgetauscht. Für die Datensicherheit sorgen systemweite, dezentrale Konsensusprotokolle und keine übergeordnete Instanz.

Damit Blockchain massentauglich wird, braucht es geeignetes IT-Personal. Das sei laut Bundesregierung eine große Herausforderung. Hochqualifizierte Experten seien auf dem Arbeitsmarkt stark nachgefragt. Dementsprechend arbeiten die Regierungsparteien mit externen Expertinnen und Experten zusammen, auch um einen Wissenstransfer an die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu ermöglichen. Zudem stehen Überlegungen im Raum, DLT-as-a-Service-Angebote zu nutzen. (ls)