IT

Cybersicherheit: Mehr Angriffe auf Unternehmen

Die Frequenz der IT-Angriffe auf deutsche Unternehmen ist nach Angaben aus der Wirtschaft im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Das ergibt der «Cyber Security Report 2019».
21.08.2019

Bei jedem fünften Unternehmen hätten Cyber-Angriffe bereits spürbare - zum Teil sogar massive - Schäden verursacht.

Unter Top-Managern und Politikern in Deutschland wächst die Sorge vor Hacker-Angriffen und Datendiebstahl. Laut einer Studie des Meinungsforschungsinstituts Allensbach sehen 67 Prozent der Abgeordneten und Führungskräfte den Diebstahl von privaten Daten und Informationen durch Cyber-Angriffe als großes Risiko für die Menschen in Deutschland an. Vor einem Jahr lag dieser Wert bei 62 Prozent.

Für die Studie hatte Allensbach  zwischen Ende Juni und Anfang August 408 Führungskräfte aus Unternehmen mit mindestens 50 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von mindestens zehn Millionen Euro befragt.

Wahrheit ist Ansichtssache

Die Studie im Auftrag des Wirtschaftsprüfungsunternehmens Deloitte zeigt außerdem, dass rund drei Viertel der Befragten das Risiko, als sehr hoch einschätzen, dass die öffentliche Meinung durch Fake News manipuliert wird. Sehr beunruhigend sei, dass 40 Prozent der deutschen Bevölkerung der Ansicht seien, «was wahr ist und was falsch, was Fakt ist und was kein Fakt ist, das ist Ansichtssache», sagte die Geschäftsführerin des Instituts für Demoskopie Allensbach, Renate Köcher, bei der Vorstellung der Ergebnisse am Mittwoch in Berlin. Vor diesem Hintergrund seien die Suche nach und die Prüfung von Fakten zu verteidigen als ein «Wert an sich».

IT-Angriffe auf deutsche Unternehmen nehmen zu

Nach Angaben der befragten Führungskräfte hat die Frequenz der IT-Angriffe auf deutsche Unternehmen zugenommen. 53 Prozent von ihnen gaben an, ihr Unternehmen sei täglich oder mindestens einmal in der Woche Cyberangriffen ausgesetzt, mit dem Ziel, an Firmengeheimnisse zu gelangen oder das Unternehmen anders zu schädigen. Zum Vergleich: Vor einem Jahr hatten 46 Prozent der Befragten diese Sorge geäußert. Bei jedem fünften Unternehmen hätten solche Angriffe bereits spürbare - zum Teil massive - Schäden verursacht. Bei jedem fünften Unternehmen hätten solche Angriffe bereits spürbare - zum Teil sogar massive - Schäden verursacht, hieß es.

Angst vor Datenmissbrauch gesunken

Die Sorge, dass Unternehmen persönliche Daten missbrauchen könnten, treibt den Angaben zufolge aktuell 51 Prozent der sogenannten Entscheider um. Dieser Wert liegt etwas niedriger als in den Jahren zuvor - 2017 hatten 57 Prozent der Befragten hier ein hohes Risiko gesehen. Der Rückgang könnte nach Einschätzung der Auftraggeber der Studie mit den neuen Vorgaben durch die Datenschutzgrundverordnung in Zusammenhang stehen.

Interessant ist die Studie auch mit Blick auf den gewachsenen Einfluss sozialer Medien auf die politische Meinungsbildung. Jeder zweite Abgeordnete sieht dabei vor allem Risiken. Nur 34 Prozent der befragten Politiker betonten eher die damit verbundenen Chancen. 16 Prozent glauben, dass sich Chancen und Risiken die Waage halten.(dpa/sg)