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Cybersicherheitsmonitor: KI bereitet Bügern zunehmend Sorgen

Die häufigsten Straftaten im Internet sind laut Dunkelfeldstudie von BSI und Polizei Datendiebstahl und Betrugsdelikte. Künstliche Intelligenz rückt mehr in den Fokus.
04.12.2023

"Für eine stärkere Resilienz von Bürgerinnen und Bürgern haben wir zwei Ziele: Sie müssen wissen, welche Angriffsmöglichkeiten real bestehen und wie sie im Ernstfall reagieren können - gerade auch bei einer sich so rasant entwickelnden Technologie wie KI. Und wir müssen ihnen konkreten Schutz anbieten", stellt Claudia Plattner, Präsidentin des BSI, heraus.

Über ein Viertel der befragten Bürgerinnen und Bürger haben bereits persönlich Erfahrung mit Cyberkriminalität gesammelt. Große Sorgen bereitet den Befragten außerdem die zunehmende Anwendung von Künstlicher Intelligenz (KI): Sie befürchten unter anderem mögliche Fälschungen und Manipulation von Dokumenten und Medien (65 Prozent) ebenso wie Angriffe von Cyberkriminellen (60 Prozent) und sehen die Sicherheit ihrer persönlichen Daten (58 Prozent) in Gefahr.

Das unter anderem ergibt der Cybersicherheitsmonitor 2023 (CyMon), bisher bekannt als Digitalbarometer. Es ist bereits die fünfte gemeinsame Bürgerbefragung des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK).
 

Maßnahmen zum Schutz

Um sich vor Angriffen aus dem Netz zu schützen, setzen die Befragten im Durchschnitt auf vier Maßnahmen: am häufigsten auf ein aktuelles Virenschutzprogramm, sichere Passwörter, eine aktuelle Firewall und die Zwei-Faktor-Authentisierung (2FA). Damit steht die Absicherung eigener Onlineaccounts und der Schutz vor Angriffen aus dem Internet im Fokus der getroffenen Maßnahmen.

Während Befragte, die bislang noch nicht von Cyberkriminalität betroffen waren, am häufigsten finanzielle Schäden befürchten, erlitt einen direkten finanziellen Schaden nur etwa ein Fünftel der Betroffenen (18 %).

Einblicke in die Cyberkriminalität

Unter den Teilnehmenden, die tatsächlich von Cyberkriminalität betroffen waren, mussten insgesamt acht von zehn Personen einen Schaden hinnehmen (80 Prozent). Dabei handelt es sich vorrangig um Vertrauensverlust in die entsprechenden Onlinedienste (33 Prozent), zeitliche Schäden (26 Prozent) sowie emotionale Schäden wie Kränkung oder Angst (23 Prozent).

Beim Onlinebanking halten 87 Prozent der Nutzenden Cybersicherheit für sehr wichtig, beim Onlineshopping hingegen nur gut zwei Drittel der Nutzenden (68 Prozent) – obwohl auch hier sensible Daten wie etwa Kreditkarteninformationen weitergegeben werden. Damit ermöglicht CyMon als Dunkelfeldstudie auch wichtige Einblicke in den Bereich der Cyberkriminalität jenseits der offiziellen Polizeilichen Kriminalstatistik.

Kriminelle Methoden per KI eher unbekannt

CyMon 2023 rückt zudem KI in den Fokus: Während fast alle Befragten (96 Prozent) schon einmal von KI gehört haben, sind sie sich KI-basierter und -unterstützter Methoden Krimineller weitaus weniger bewusst. Am bekanntesten ist der Schockanruf mit von einer KI-Anwendung nachgeahmten Stimme.

Obwohl der Polizei in Deutschland bisher keine Fälle bekannt sind, haben von der Methode bereits etwa die Hälfte der Befragten (52 %) gehört. Weniger Befragte kennen künstlich erstellte bzw. manipulierte Bilder und Videos (48 Prozent) oder die Nutzung von Profildaten aus Social Media für Betrugsversuche (46 Prozent). (sg)