Jedes vierte Unternehmen (26 Prozent) gibt an, eine Digitalisierungseinheit innerhalb der IT-Abteilung geschaffen zu haben. Ein Jahr zuvor waren es nur 20 Prozent gewesen. Weitere vier Prozent haben eine eigenständige Einheit außerhalb der IT-Abteilung aufgebaut (2017: zwei Prozent). Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage zum Stand der Digitalisierung der deutschen Wirtschaft unter 604 Unternehmen ab 20 Mitarbeitern im Auftrag des Branchenverbandes Bitkom.

Rund zwei Drittel jedoch (69 Prozent) haben keine solche organisatorische Einheit. Aktuell besteht laut Bitkom die Gefahr, dass vor allem kleine und mittelständische Unternehmen Chancen verspielen und gegenüber größeren Wettbewerbern weiter zurückfallen. So geben 74 Prozent der Unternehmen mit 20 bis 99 Mitarbeitern und 61 Prozent derjenigen mit 100 bis 499 Mitarbeitern an, über keine Digitalisierungseinheit zu verfügen.

Unternehmensgröße ist ein entscheidender Faktor

Bei den Unternehmen mit mehr Beschäftigten beläuft sich der Anteil hingegen auf nur 24 Prozent. Umgekehrt haben 22 Prozent der Großunternehmer ein eigenständiges Digitalisierungs-Team außerhalb der IT-Abteilung geschaffen. Unter den mittelständischen Unternehmen sind es gerade einmal sechs Prozent und bei den kleineren sogar nur zwei Prozent, heißt es weiter.

Die Mehrheit verzichtet zudem auf einen Chief Digital Officer (CDO) oder einem Leiter Digitalisierung. Nur in jedem zehnten Unternehmen (zehn Prozent) existiert laut Umfrage eine entsprechende Stelle. Auch hier ist die Unternehmensgröße entscheidend: Bei großen Unternehmen sind es 44 Prozent, die sich einen CDO leisten, bei mittleren 24 Prozent und bei kleinen lediglich sechs Prozent.

Digitalisierung bietet auch Chancen für Kleinere

"Je kleiner ein Unternehmen ist, umso schwieriger ist es natürlich, Mitarbeiter allein für den Prozess der Digitalisierung einzusetzen und entsprechende Leitungspositionen zu schaffen", sagt dazu Bitkom-Präsident Achim Berg. Doch die Digitalisierung biete gerade kleineren Unternehmen so viele Chancen und veränderte Märkte – ebenso wie den Großen. Wer heute mutige Entscheidungen treffe, werde morgen davon profitieren, so Berg.