IT

Große Firmen setzen zunehmend auf IT-Freiberufler

Fast vier von fünf Firmen arbeiteten 2017 mit freiberuflichen IT-Spezialisten zusammen. Große Konzernen haben dabei die Nase vorn, und: Geld spielt nicht die bestimmende Rolle.
18.05.2018

IDG Research Services und der Personaldienstleister Experis haben die Studie „IT-Freiberufler 2018“ vorgelegt. Daraus geht hervor, dass die Arbeitgeber im Jahr 2017 deutlich häufiger freie IT-Experten eingesetzt haben als 2016. Von 78,5 Prozent der befragten Firmen kam die Angabe, man habe in den vergangenen zwölf Monaten auf externe Kräfte zurückgegriffen. Im Vergleich zur Vorjahresstudie bedeutet dies einen Anstieg um rund zwölf Prozent. Lediglich 19 Prozent der Firmen verzichteten gänzlich auf IT-Freelancer.

35 Prozent der bundesweit befragten Unternehmen ziehen es in Betracht, verstärkt selbständige IT-Fachleute zu engagieren. „Die Freiberufler bieten vielfältige Skills“, kommentiert Sonja Pierer, Geschäftsführerin bei Experis, der Personalvermittlung für IT-Berufe. „Sie schließen so Wissenslücken in den Unternehmen und geben diesen außerdem die Möglichkeit, flexibel auf Veränderungen am Markt zu reagieren.“

Geld spielt (fast) keine Rolle

Die Unternehmen suchen externe IT-Fachkräfte nach drei wesentlichen Kriterien aus: der Qualität der Profile, den Erfahrungswerten aus gemeinsamen Projekten sowie den Referenzen aus vorausgegangenen Projekten. Die Stunden- und Tagessätze der in Frage kommenden Fachleute landen nur auf dem fünften Platz der wichtigsten Entscheidungshilfen. Im Vorjahr lagen sie noch auf dem dritten Platz. „Für die Unternehmen steht die Wertigkeit des Projekts und der langfristige Return bei der Umsetzung im Vordergrund“, ergänzt Sonja Pierer.

Die Größe der Organisation spielt eine erhebliche Rolle, wenn es darum geht, ob zunehmend auf Freiberufler gesetzt werden soll oder nicht. Von den großen Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern sprechen sich 43,8 Prozent für einen stärkeren strategischen Einsatz der Freelancer aus, bei kleineren Firmen sind es lediglich 27,5 Prozent. Das bleibt nicht ohne Folgen für die Mitarbeiterstruktur: 50 Prozent der IT-Fachkräfte sind heutzutage fest angestellt. Im vergangenen Jahr belief sich der Anteil noch auf 55 Prozent. (sig)