IT

Großteil der Deutschen fordert Ausbau von Cybersecurity

Eine neue Bitkom-Umfrag zeigt: Internet-User wünschen sich von der Politik mehr Investitionen in die Sicherheit im Netz, über die Hälfte plädiert sogar für internationale Zusammenarbeit.
13.02.2020

Die Deutschen wollen, dass kritische Infrastrukturen besser vor potenziellen Hacker-Angriffen geschützt sind und nehmen dafür die Politik in die Pflicht.

Viele Deutsche sind sich den Folgen eines möglichen Cyber-Angriffs auf kritische Infrastrukturen, wie den öffentlichen Verkehr oder das Stromnetz, bewusst und fordern mehr Investitionen in die Sicherheit. Dabei reichen die Vorschläge von internationalen Cybersicherheits-Bündnissen bis hin zu eigenen Cyberabwehreinheiten. So das Ergebnis einer Studie des Digitalverbandes Bitkom.

Acht von zehn Internetnutzern und damit 83 Prozent der insgesamt 1000 Studien-Teilnehmer wollen, dass Deutschland seine Cyberfähigkeiten ausbaut.  Ähnlich viele (79 Prozent) wünschen sich mehr Sicherheit für kritische Infrastrukturen. Gut zwei Drittel plädieren für eine internationale Zusammenarbeit mit anderen Staaten, um Regeln und Normen zum Umgang im Cyberraum zu formulieren.

Hackbacks sind kein geeignetes Mittel zum Schutz

Jeder zweite Befragte geht sogar noch einen Schritt weiter und spricht sich für eine Cyber-NATO aus. Hingegen befürworten nur 36 Prozent Investitionen in die eigenen Cyberabwehreinheiten in Deutschland. Immerhin 46 Prozent der Studienteilnehmer setzten auf Vergeltungsschläge. Laut ihnen soll Deutschland im Fall einer Cyberattacke zurückschlagen.

Bitkom Präsident Achim Berg sieht das kritisch: „Die Herkunft von Attacken ist nur sehr schwer nachzuweisen. Wenn man etwa die Infrastruktur von mutmaßlichen Angreifern zerstören will, trifft man fast zwangsläufig auch unbeteiligte Dritte.“ Zwar müsse die Sicherheit Deutschlands auch im Cyberraum verteidigt werden. Die nötigen Ressourcen und Digitalkompetenzen sollten aber in erster Linie für eine defensive Cybersicherheitsstrategie eingesetzt werden. „Deeskalation muss auch bei Cyberkonflikten oberstes Ziel sein“, so Berg. (ls)