IT

IT-Migration: Enercity-Tochter Lynqtech und Hochfrequenz kooperieren

Die beiden Partner setzen dabei auf ein Open-Source-Angebot. Dieses soll Stadtwerken eine schnittstellenfreie Datenkommunikation und den Aufbau flexibler Softwarelösungen ermöglichen.
17.11.2021

Der IT-Kommunikationsstandard Business Objects for Energy“ (BO4E) soll einen Datenaustausch zwischen Anwendungen unterschiedlicher Anbieter ermöglichen.

Das hannoversche Technologieunternehmen Lynqtech GmbH und die Münchner Hochfrequenz Unternehmensberatung GmbH haben bereits Hunderttausend Kundendatensätze auf die Lynqtech Cloud-Plattform migriert. Dabei setzen beide Partner auf den  IT-Kommunikationsstandard BO4E. Dadurch würden Energieversorgern neue Chancen zur Optimierung  des Vertriebsgeschäfts eröffnet, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung.

 „Sämtliche Prozesse wurden unter der Prämisse einer effizienten Migration auf die Lynqtech Cloud-Plattform mit höchster Präzision aufeinander abgestimmt, was eine ebenso schnelle, effiziente wie auch sichere Überführung selbst sehr großer Account-Volumina garantiert“, erklärt Lynqtech-Geschäftsführerin Mandy Schwerendt. Die Enercity-Tochter hat eine modular aufgebaute Cloud-Plattform für Energieversorger entwickelt, die die vertriebsrelevante Prozesse der EVU von Anfang bis Ende („End-to-End“) vernetzt.

 

BO4E: Standardisierung für Stadtwerke

Zur flexibleren und individuelleren Gestaltung von Geschäftsprozessen strebt Hochfrequenz eine softwarebasierte Standardisierung des Informationsflusses zwischen einzelnen Prozessschritten an. Das Unternehmen setze dabei auf „Business Objects for Energy“ (BO4E). Der IT-Kommunikationsstandard wurde 2016 von der Interessengemeinschaft Geschäftsobjekte Energiewirtschaft e. V. ins Leben gerufen und wird seither kontinuierlich weiterentwickelt.

Es handelt sich um ein Open-Source-Angebot, das Stadtwerken eine schnittstellenfreie Datenkommunikation ermöglicht und den Aufbau flexibler Software-Lösungen als Gegenentwurf zu proprietären Konzepten begünstige. BO4E solle der erste unabhängige Datenstandard für die Energiewirtschaft werden, einen Datenaustausch zwischen Anwendungen unterschiedlicher Anbieter ermöglichen und einem unvorteilhaften „Vendor Lock-in“ vorbeugen, heißt es weiter.

Beim Vendor Lock-in können Kundinnen und Kunden einen genutzten Service oder ein verwendetes Produkt nicht ohne weiteres durch eine gleichwertige Lösung eines anderen Anbieters austauschen.

"Zuweisung gleicher Attribute für alle Kundenaccounts"

„Zusammenfassend geht es bei BO4E darum, dass Energieversorger bei der Digitalisierung ihrer Abläufe auf einheitliche Strukturen zurückgreifen können. So sollen in der Software beispielsweise den Accounts der Kundinnen und Kunden unabhängig vom jeweiligen Unternehmen die gleichen Attribute zugewiesen werden, was einen Austausch erheblich vereinfacht“, erläutert Joscha Metze, der bei der Hochfrequenz Unternehmensberatung GmbH als Projektleiter federführend für Migrationsvorhaben verantwortlich ist. „Aus einer solchen Standardisierung ergeben sich Vorteile für die gesamte Branche. Lynqtech ist eines der ersten Unternehmen, das konsequent auf BO4E setzt.

Für Kundinnen und Kunden von Energiedienstleistern würden sich aus der Migration auf die Lynqtech-Plattform zahlreiche neue Optionen ergeben. Die neu gestalteten Customer Journeys würden auch zu einer höheren Loyalität beitragen. Ein Aspekt, der von Kundinnen und Kunden beispielsweise sehr häufig genutzt werde, sei die Kontaktaufnahme über sämtliche digitale Kommunikationskanäle. Dies schließe auch die Interaktion per Smartphone oder Tablet mit ein.

Schnellere Beantwortung von Kundenanfragen

Auch Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der EVU profitierten beim Kundenkontakt von der Lösung. Die 360°-Kunden-Transparenz sowie der hohe Automatisierungsgrad sorgten für eine noch schnellere und zielführendere Beantwortung von Anfragen. Dies steigere die Kundenzufriedenheit und die Fallabschlussquoten − bei sinkenden Servicekosten. (hoe)