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Optimierungssoftware zeigt Zusammenhänge zwischen Kosten und CO2-Reduktion

Um die politischen Ziele Dekarbonisierung, Wärmewende, Klimaneutralität und CO2-Reduktion zu erreichen, müssen Energieversorger ihre Versorgungssysteme umbauen. Ein Tool von Kisters hilft dabei, die Kosten in Griff zu bekommen.
23.10.2023

Exemplarischer Zusammenhang zwischen Kosten und CO2-Ausstoß in einem Energiesystem, dargestellt als Pareto-Front. Wichtigste Erkenntnis (in rot): Mit relativ geringen Investitionen können bereits sehr niedrige CO2-Emissionen erreicht werden.

 

Gesucht werden Wege, erneuerbare Energien so kostengünstig wie möglich zu integrieren, Elektromobilität voranzutreiben, Fernwärmesysteme unabhängiger von fossilen Energieträgern aufzustellen und vieles mehr. In den Energiesystemen gibt es viele Stellschrauben, deren mögliche Kombinationen und Auswirkungen für menschliche Entscheidungsträger nur schwer zu überblicken sind, teilte der Aachner IT-Anbieter Kisters mit.

Die eigene IT-Lösung BelVis ResOpt sei dabei eine  Entscheidungshilfe, die den Unternehmen kosten- und CO2-optimale Handlungsoptionen und Zukunftsszenarien aufzeige, heißt es in der Pressemitteilung dazu. Damit lasse sich erstens schnell herausfinden, welche Möglichkeiten zur CO2-Einsparung i, aktuellen Energiesystem bereits kurzfristig realisierbar sind, etwa durch Änderungen der Fahrweisen der Erzeuger, und zweitens, welche Wege und Investitionen für den Umbau ihres Systems langfristig sinnvoll sind.

Neues Feature

Neu sei, dass der Anwender die beiden Optimierungsziele „Kosten“ und „CO2-Menge“ selbst gewichten und damit einen Rahmen für die aufgezeigten Lösungsmöglichkeiten festlegen kann. Energieversorgungsunternehmen können in BelVis ResOpt verschiedene Szenarien ihres eigenen Systems durchspielen und so beispielsweise Fragen wie „Was kostet mich eine CO2-Einsparung von 30 Prozent?“ beantworten.

Zusammenhang von Kosten und CO2

In der multikriteriellen Optimierung kann der Anwender festlegen, wie sich die Zielfunktion anteilig aus Kosten und CO2-Menge zusammensetzt. Im Bestandteil „Kosten“ werden dabei alle anfallenden Kosten (Arbeitspreis, Leistungspreis, Änderungs- und Startkosten) aufsummiert. Der Bestandteil „CO2“ berücksichtigt automatisch alle Mengen, die über CO2-Bezugs- oder -Lieferverträge abgebildet sind. Ziel der Pareto-Optimierung in BelVis ResOpt ist es, den Zusammenhang zwischen Kosten und CO2 in einem Optimierungsmodell zu ermitteln und grafisch darzustellen.

Gesetze im Kontext der Energiewende erfüllen

Auf Basis mathematischer Modelle hilft BelVis ResOpt laut Kisters den EVU zu verstehen, mit welchen Investitionen sie die Vorgaben wie etwa des Gesetzes für die Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetze (Gesetz zur kommunalen Wärmeplanung) und des Klimaschutzgesetzes (KSG) erfüllen können, und wie sie darüber hinaus die Klimaziele teilweise sogar kurzfristig und ohne Investitionen allein durch die Nutzung bereits existierender Freiheitsgrade in ihren Energiesystemen erreichen können.

Energieeinsparung in der Industrie

Nicht nur Energieversorger, sondern auch Industrieunternehmen können BelVis ResOpt nutzen, um Einspar- und Effizienzpotenziale aufzudecken und Zukunftsszenarien durchzuspielen,wie in der Metall-, Chemie- und Papierindustrie sowie in Raffinerien, unterstreicht Kisters. Denn insbesondere in der energieintensiven Industrie gebe es große Potenziale, Energie einzusparen, verstärkt erneuerbare Energien einzusetzen und so zum Abbremsen des Klimawandels beizutragen. (sg)