IT

Rekordjahr: Markt für IT-Sicherheit boomt

Technologien und Lösungen zur Verbesserung der IT-Sicherheit sind gefragt wie nie: Im laufenden Jahr geben Unternehmen in Deutschland voraussichtlich 4,6 Mrd. Euro für Hardware, Software und Services aus. Tendenz steigend.
09.10.2019

IT-Sicherheit ist für viele Unternehmen so wichtig wie die Luft zum Atmen. Dies spiegelt sich auch in der Nachfrage wieder.

Die 4,6 Mrd. Euro Ausgaben für IT-Sicherheit entsprechen einem Allzeithoch und zehn Prozent mehr als im bisherigen Rekordjahr 2018, ließ Bitkom verlautbaren. Für das Jahr 2020 ist ein weiteres Wachstum um 7,5 Prozent auf 4,9 Mrd. Euro prognostiziert. Das zeigen Berechnungen der Marktforscher von IDC im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

"Unternehmen und Behörden haben die enorme Bedeutung von IT-Sicherheit erkannt und investieren", sagte Ursula Morgenstern, Mitglied im Bitkom-Hauptvorstand und ergänzt: Das digitale Wettrüsten zwischen Cyberkriminellen, Nachrichtendiensten und Unternehmen ginge  in die nächste Runde. IT-Sicherheit sei auch langfristig ein Wachstumsmarkt.

Den größten Anteil haben Dienstleistungen

Mit 53 Prozent machen Dienstleistungen den mit Abstand größten Anteil am Gesamtmarkt aus. Die Ausgaben belaufen sich im Jahr 2019 auf voraussichtlich 2,4 Mrd. Euro, ein Plus von 10,2 Prozent.

Für IT-Sicherheitssoftware geben Unternehmen in Deutschland 1,4 Mrd. Euro aus, das sind 9,9 Prozent mehr als im Vorjahr. 780 Mio. Euro entfallen auf Geräte und Hardware (plus 9,6 Prozent).

Aber nicht nur Hardware im Fokus haben

"Trotz der steigenden Ausgaben haben vor allem viele kleinere Unternehmen immer noch Nachholbedarf beim Thema IT-Sicherheit", so Morgenstern. Neben einem robusten IT-Sicherheitsmanagement gelte es vor allem, die eigenen Mitarbeiter entsprechend zu schulen und Prozesse für den Notfall aufzusetzen.

Parallel zeigt sich auch: Beim Thema IT-Sicherheit misst die Wirtschaft externen Projektdienstleistern eine wichtige Rolle bei. Für drei Viertel der Großunternehmen (72 Prozent) kommt der Einsatz von externen IT-Spezialisten im Security-Bereich grundsätzlich in Frage. Vier von zehn (38 Prozent) setzen heute bereits auf externe Spezialisten.

Der Bedarf wird steigen

Jedes Sechste (16 Prozent) plant, dies konkret in den nächsten zwölf Monaten zu tun. Weitere 18 Prozent diskutieren bereits darüber. Den Erwartungen zufolge wird in Zukunft der Bedarf an externen IT-Spezialisten in diesem Bereich steigen.

Acht von zehn Großunternehmen (83 Prozent) rechnen in den kommenden ein bis zwei Jahren mit einer zunehmenden Nachfrage im Zusammenhang mit IT-Sicherheit. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung von mehr als 300 Unternehmen ab 500 Mitarbeitern, die von Bitkom Research im Auftrag des Personaldienstleisters Etengo durchgeführt wurde.

Fachkräftemangel von untergeordneter Bedeutung

Gegen den Einsatz von externen IT-Sicherheitsexperten sprechen verschiedene Gründe. Von den Großunternehmen, die davon Abstand nehmen, möchte jedes zweite (49 Prozent) das Thema aus Gründen der Sicherheit und Vertraulichkeit intern halten. Vier von zehn (39 Prozent) möchten die Expertise selbst im Unternehmen haben.

Drei von zehn (29 Prozent) beklagen ein nicht optimales Preis-Leistungs-Verhältnis. Die mangelnde Verfügbarkeit beziehungsweise Kapazität externer Lösungen nennt jedes fünfte Großunternehmen (21 Prozent) – der Fachkräftemangel spielt hier also eine untergeordnete Rolle. (ab)