IT

Stadtwerke profitieren von Digitalisierung

Welche Auswirkungen die Corona-Krise auf Stadtwerke hat, untersuchte Trianel an den Teilnehmern seines Digital Labs. Das Ergebnis: Die Versorger kamen erstaunlich gut mit der Situation klar. An einer Stelle wurde es aber herausfordernd:
15.05.2020

Eine starke Affinität zu digitalen Techniken ließ Stadtwerke in der aktuellen Situation profitieren.

Die Auswirkungen der Corona-Krise machen sich auch bei Stadtwerken bemerkbar. Trianel hat im Rahmen seines Digital Labs rund 30 Stadtwerke in einer Kurzumfrage befragt, wie Stadtwerke mit der aktuellen Situation umgehen und inwieweit sich in der Krise der Einsatz digitaler Techniken verändert. „Die Stadtwerke im Trianel Digital Lab haben eine starke Affinität für den Einsatz digitaler Möglichkeiten. Davon profitieren Stadtwerke in der aktuellen Situation und unlösbare Probleme bleiben so bisher aus“, stellt Philipp Stephan, Leiter des Lab fest.

In dem Innovationslabor der Stadtwerke-Kooperation Trianel erarbeiten aktuell über 30 Stadtwerke  gemeinsam Potenziale der Digitalisierung. Die Bandbreite der Pilotprojekte reicht von Smart City- und IoT-Anwendungen über die Digitalisierung der Kundenschnittstelle bis zur Unterstützung von Prozessen im Stadtwerk.

Kundenservice auch online möglich

Die geschlossenen Kundencenter machen sich demnach zwar bemerkbar, stellen aber lediglich für 25 Prozent der Stadtwerke eine größere Herausforderung dar. Die Weiterleitung von wichtigen Informationen an Kunden erfolge hier aktuell über digitale Kundenportale, Apps und soziale Medien. Beratungen finden per E-Mail oder telefonisch statt. Die kontinuierliche Digitalisierung über die letzten Monate und Jahre zahle sich nun aus, heißt es weiter. Einige Lösungen, die im Digital Lab pilotiert wurden, wie zum Beispiel eine App zur Zählwerterfassung, würden dazu beitragen, die Herausforderungen abzumildern. Auch die Beantwortung von Kundenanfragen per Telefon mit einem Voicebot, könne in ähnlichen Situationen Entlastung verschaffen. Einzig die Beratungsmöglichkeiten für Energiedienstleistungen wurden insgesamt als herausfordernder beurteilt.

Vorbereitet auf mobiles Arbeiten

Die Organisation des mobilen Arbeitens von zu Hause aus, ist bei über 60 Prozent der befragten Stadtwerke unproblematisch. Schon im vergangenen Jahr sei in vielen Stadtwerken das Thema mobiles Arbeiten diskutiert und in entsprechenden Betriebsvereinbarungen verankert worden. Die Möglichkeiten für die Arbeit zu Hause konnte laut Umfrage daher für die meisten Mitarbeiter innerhalb weniger Tage geschaffen werden. „Hier zeigt sich, dass Stadtwerke das Thema Digitalisierung sehr aktiv in den letzten Jahren in ihren Häusern vorangetrieben haben. Dazu gehören neben der technischen Seite auch kulturelle Themen wie agile Arbeitsmethoden oder eben mobiles Arbeiten“, so Philipp Stephan weiter.

Auch die interne Organisation sei bei den Stadtwerken gut sichergestellt: „Der regelmäßige Austausch kann auch im mobilen Arbeiten gewährleistet werden. Meetings werden mithilfe von Videokonferenzen abgehalten, manches erfolgt auch einfach telefonisch.

Austausch untereinander zur Unterstützung

Damit das Tagesgeschäft weiterhin reibungslos fortgeführt werden könne, würden die Stadtwerke eine hohe Bereitschaft auch weitere digitale Veränderungen einzuführen zeigen. „Viele erkennen die Vorteile Prozesse digitalisiert zu haben und erkennen in der aktuellen Situation noch viel deutlicher, wo Prozesse optimiert werden können“, stellt der Trianel-Manager fest. Auch der Austausch der Stadtwerke untereinander über den aktuellen Umgang mit der Krise hilft den Stadtwerken schnell und gezielt die richtigen Maßnahmen zu ergreifen. (sg)