Studie: Unternehmen investieren verstärkt in digitale Beschaffungsnetzwerke
Die Hochschule Niederrhein befragte für die BME-Trendstudie insgesamt 438 Einkaufsverantwortliche. Mit 33 Prozent bilden Einkaufsleiter die größte Gruppe. Fast die Hälfte aller Befragten arbeitet in großen mittelständischen Unternehmen. Die Studie entstand in Zusammenarbeit der Onventis GmbH mit der Hochschule Niederrhein und dem Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME).
Beschaffungsnetzwerke haben hohe Bedeutung
"Der mehrstufige Handel wird in naher Zukunft zunehmend an Bedeutung verlieren", prognostiziert Willi Muschinski, Leiter der Studie und Dozent für Beschaffungsmanagement an der Hochschule Niederrhein. Die Automatisierung von Beschaffungsprozessen sowie die durchgängige Vernetzung von Einkäufern und Lieferanten seien vor allem für mittelständische Unternehmen wettbewerbsentscheidend.
Insgesamt wird digitalen Beschaffungsnetzwerken eine große Bedeutung innerhalb der Digitalisierungsstrategie in Unternehmen beigemessen: 83 Prozent aller Umfrageteilnehmer halten sie für wichtig. Für mehr als die Hälfte sind sie sogar sehr wichtig.
Noch fehlt durchgängige digitale Unerstützung
Vernetzungsplattformen aus der Cloud liegen demnach im Trend. 83 Prozent aller Befragten wollen 2018 verstärkt in digitale Beschaffungsnetzwerke investieren. Fast die Hälfte hat die Investitionen bereits budgetiert. "Ohne eine elektronische Vernetzung dauern Abstimmungsprozesse erheblich länger und sind somit prozesskostenintensiv", erklärt Onventis-Geschäftsführer Frank Schmidt und betont: "Die Leistung von Beschaffungsplattformen besteht somit primär darin, die Koordinationsprozesse merklich zu vereinfachen, damit die Partner durch ein abgestimmtes Verhalten eine bessere Marktleistung erreichen können.
Laut Umfrage nutzen Unternehmen teilweise bereits digitale Prozesse zur Einkaufsoptimierung, doch es besteht noch ein großer Nachholbedarf in der Durchdringung und Automatisierung. So haben sich kollaborative Prozesse zwischen Beschaffungsabteilungen der Unternehmen und deren Lieferanten zwar schon etabliert, doch fehle oft noch eine durchgängige digitale Unterstützung, so ein weiteres Fazit.