IT

VNG setzt auf IT-Sicherheits-Start-up

Die VNG Innovation GmbH investiert in das auf industrielle Anomalieerkennung spezialisierte Leipziger Start-up Rhebo. Das Unternehmen hat eine Lösung entwickelt, die unentdeckte Kommunikationsmuster aufspürt.
06.04.2018

Cyber-Angriffe können ganze Anlagen lahm legen – das gilt nicht nur für die Industrie, sondern auch für Netzbetreiber.

Sobald sich die Netzwerkkommunikation ändert, wird eine Meldung ausgelöst: die Software dazu hat Rhebo entwickelt. Bedrohungen und verdächtige Kommunikationsmuster, die bislang unbekannt oder unentdeckt blieben, werden so sichtbar, heißt es bei dem Leipziger Start-up. Die VNG Innovation GmbH hat sich zu einer strategische Partnerschaft mit dem Start-up entschlossen.

Rhebo setzt auf Anomalieerkennung: Eine Anomalie beschreibt jede Veränderung der erlaubten und bekannten Standardkommunikation in Netzen. Dies kann eine Malware oder Cyberattacke sein. Auch fehlerhafte Datenpakete oder durch Netzwerkprobleme, Kapazitätsengpässe oder Anlagenfehler verursachte Kommunikationsveränderungen gehören dazu. Ein verdächtiger Vorgang wird  nicht sofort geblockt, sondern in Echtzeit gemeldet. Abweichende Operationsverläufe, die zu Anlagenausfällen führen können – etwa Netzwerkprobleme und Maschinenstörungen – werden erkannt, nach Risiko bewertet und gemeldet. Das Start-up hat nach eigenen Angaben in den Branchen Automatisierung, Automotive und Kritische Infrastrukturen mehrfach Kontinuität und Cybersicherheit von Steuerungsnetzen sowie Fernwirksystemen sichergestellt.

Zahl der IT-Sicherheitsvorfälle nimmt zu

Die Verbundnetz-Gas(VNG)-Tochter sieht viel Potenzial in der Zusammensarbeit, um die Informations- und Kommunikationstechnologien vor allem bei Stadtwerken, Netzbetreibern und Industriekunden sicherer zu machen. „Auch in der Gaswirtschaft müssen Gasförderanlagen, Gasspeicher, Fernleitungsnetze sowie die Gasverteilernetze vor Angriffen sicher sein“, erklärt Andreas Franke, Geschäftsführer der VNG Innovation GmbH.

Demnach nimmt die Bedrohungslage beispielsweise in der Energieversorgung oder Industrie zu. Angriffe würden nicht nur die Versorgungssicherheit der Allgemeinheit gefährden, sondern ebenso effiziente Produktionsprozesse. Stark vernetzte industrielle Umgebungen benötigen deshalb ein integrales Sicherheitskonzept, das die Netzwerke als Nervensystem der Industrie 4.0 und des Industriellen Internet der Dinge (IIoT) vollständig überwacht. „Der Bedarf an neu gedachten Lösungen zum lückenlosen Monitoring von Steuerungsnetzen auf technische Fehlerzustände und verdeckte Cyberangriffe ist klar gestiegen, nicht zuletzt durch das IT-Sicherheitsgesetz und die zunehmende Vernetzung von Produktionsanlagen“, so Klaus Mochalski, CEO von Rhebo. Auf der Hannover Messe vom 23. bis 27. April stellt das Start-up seine Hardware- und Softwarelösungen sowie Dienstleistungen vor. (sg)