Gas

Erdgas nach wie vor auf Platz 1 der Heizträger

Bei den meisten Deutschen sorgt Gas für warme Füße, aber auch Öl-Heizungen sind noch gut vertreten. Dabei könnten Millionen Haushalte auf emissionsärmere Energieträger umsteigen.
24.10.2019

In Deutschland wird überwiegend mit Erdgas geheizt und auch künftig könnte Gas weiter die Pole-Position unter den Wärmeträgern belegen.

Eine Studie des Marktforschungsinstituts Prolytics hat sich im Auftrag des BDEW der Frage gestellt: "Wie heizt Deutschland?" Dabei zeigen sich nicht nur regional deutliche Unterschiede bei den bevorzugten Energieträgern, sondern auch das Potenzial zur Umstellung von Öl auf Gas oder Fernwärme wird deutlich.

In 13 Bundesländern belegt Erdgas als Wärmeträger den ersten Platz. Mit 60 Prozent der Wohnungen bevorzugen vor allem die Niedersachsen Gas. Aber auch in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Thüringen werden Marktanteile um die 50 Prozent erreicht. Grundlage dieser Ergebnisse ist eine Gebäudestichprobe von 5653 Wohneinheiten, die einen Fragebogen zu ihren Heizgewohnheiten ausgefüllt haben.

Öl und Holz im Süden beliebt

Fernwärme kommt mit 37 beziehungweise 31 Prozent vor allem in Ballungszentren, wie Berlin und Hamburg zum Einsatz. Auch der Osten Deutschlands von Mecklenburg-Vorpommern, über Brandenburg bis nach Sachsen setzt auf Fernwärme (30 Prozent).

Öl-Zentralheizungen kommen hingegen vermehrt im Süden der Republik vor. Je rund 40 Prozent der Bayern, Hessen und Baden-Württemberger lassen sich so mit Wärme versorgen. Aber auch Holz-Pellet- oder Nachtspeicher-Öfen sind in Bayern und Baden-Württemberg mit etwa zehn Prozent verbreitet.

Potenzial für Fernwärme und Gas groß

Steht ein Heizungswechsel an, haben sich seit 2009 63 Prozent entschieden, von Öl auf Gas umzusteigen. Weit aus seltener fällt die Wahl auf Fernwärme (neun Prozent). Rund 20 Prozent der Befragten verabschiedeten sich von strombasierten Systemen und stiegen auf Gas um. Und auch die Zukunfts-Perspektiven stehen gut für Gas: Von 5,8 Mio. Wohngebäuden mit Ölheizung könnten sich gut 2,2 Mio. an das Erdgasnetz anschließen lassen. Und über 500.000 Wohngebäude hätten Potenzial, mit Fernwärme statt Öl versorgt zu werden. (ls)