Gas

Europaweite Produktion von günstigem Wasserstoff geplant

Der grüne Wasserstoff soll zu einem vergleichbaren Preis wie fossile Brennstoffe verkauft werden. Die 30 Energieakteure planen zudem weitere Vorhaben.
10.02.2021

Die Partner von "HyDeal Ambition" wollen grünen Wasserstoff zum Preis fossiler Brennstoffe anbieten. (Symbolbild)

Nach zweijähriger Forschungsarbeit und vertraulichen Vorbereitungen startet eine Gruppe von 30 europäischen Energieakteuren offiziell die "HyDeal-Ambition". Ziel des Vorhabens ist es, bis 2030 europaweit 100 Prozent grünen Wasserstoff zu einem Preis von 1,50 Euro pro Kilogramm anzubieten, wie Projektpartner Open Grid Europe mitteilt.

Die Herstellung von grünem Wasserstoff durch Elektrolyse mit Solarstrom soll 2022 auf der iberischen Halbinsel beginnen. Geplant ist, bis 2030 eine Solarstromkapazität von 95 GW sowie eine Elektrolysekapazität von 67 GW aufzubauen.

Wasserstoff von circa 140 Mrd. kWh

Anschließend sollen Energiewirtschaft, Industrie und Mobilitätssektor über das Gastransport- und -speichernetz jährlich mit 3,6 Mio. Tonnen grünen Wasserstoff versorgt werden. Bezogen auf Deutschland entspreche die Wasserstoffmenge von circa 140 Mrd. kWh knapp 60 Prozent der gesamten deutschen Nettostromerzeugung der erneuerbaren Energien in 2020, heißt es.

Im Rahmen eines mehrstufigen Konzepts sollen zunächst Spanien und der Südwesten Frankreichs beliefert werden, danach der Osten Frankreichs und anschließend Deutschland. Innovativ an dem Vorhaben sei vor allem der Preis, heißt es weiter. Bei der Belieferung der Kunden soll demnach eine Preisparität zu fossilen Brennstoffen erreicht werden.

Wasserstoffautobahn wird geprüft

Derzeit sind weitere Projekte und Partnerschaften im Aufbau, an denen mehrere der 30 Hy-Deal-Ambition-Akteure beteiligt sind. In Spanien soll im Rahmen eines ersten Projekts innerhalb eines Jahres ein Portfolio von Solarstandorten mit einer Leistung von fast 10 GW entstehen.

Darüber hinaus prüft HyDeal die Möglichkeiten einer Wasserstoffautobahn von Nordafrika über Italien nach Mitteleuropa. Zu den Projektpartnern gehört auch der deutsche Fernleitungsnetzbetreiber OGE. (jk)