Gas

FNB Gas veröffentlichen Karte für visionäres Wasserstoffnetz

Mit einer fiktiven Netzkarte für eine deutschlandweite Wasserstoffinfrastruktur wollen die Fernleitungsnetzbetreiber Gas zeigen, wo aktuell der Schuh drückt. Handlungsbedarf sehen sie nicht nur beim Ausbau, sondern auch bei der Regulierung.
28.01.2020

Ein Wasserstoffnetz mit einer Länge von fast 6000 Kilometern schwebt den FNB Gas vor.

Eine von den deutschen Fernleitungsbetreibern (FNB) Gas entwickelte Netzkarte zeigt, wie eine deutschlandweite Wasserstoffinfrastruktur aussehen könnte. Das visionäre Wasserstoffnetz hat Leitungen mit einer Gesamtlänge von 5900 Kilometern und fußt zu 90 Prozent auf dem vorhandenen Erdgasnetz.

Mit der Veröffentlichung der Zukunftsvision wollen die FNB nach eigenen Angaben zu der noch ausstehenden Wasserstoffstrategie der Bundesregierung beitragen und zeigen, wie eine Wasserstoffwirtschaft aussehen könnte.

Ohne überregionale Infrastruktur geht es nicht

Damit diese Wirklichkeit werde, seien allerdings verschiedene Maßnahmen nötig, sagt Ralph Bahke, Vorstandsvorsitzender des FNB Gas. So müsse eine ausschließlich für den Transport von Wasserstoff vorgesehene überregionale Infrastruktur geschaffen werden. In der Industrie, aber auch im Mobilitäts- und Wärmesektor gebe es einen steigenden Bedarf an Wasserstoff, so Bahke weiter.

Um die Klimaziele zu erreichen, sei darüber hinaus ein organisierter Markthochlauf für die Elektrolyseure nötig. Zudem brauche es Anreize für die Nachfrage nach erneuerbaren und dekarbonisierten Gasen, fordert der FNB-Gas-Chef.

Rechtsrahmen anpassen

Die zukünftige Wasserstofferzeugung und der Wasserstoffbedarf sind erstmals auch Teil der aktuellen Modellierung des Netzentwicklungsplans (NEP) Gas 2020-2030. Zusätzlich haben die FNB konkrete Vorschläge zur Weiterentwicklung des NEP Gas gemacht. "Wir machen uns dafür stark, dass Wasserstoff künftig in diesen bewährten Prozess als weitere Gasbeschaffenheit (neben H-Gas und L-Gas) integriert wird. Da der Rechtsrahmen hierfür angepasst werden muss, appellieren wir an die Politik und die Regulierungsbehörde, hier zügig die notwendigen Schritte in die Wege zu leiten", sagt Inga Posch, Geschäftsführerin der Vereinigung der Fernleitungsnetzbetreiber. (amo)