Gas

Marktraumumstellung: Hausbesuche wegen Corona-Krise nur noch im Notfall

Vor-Ort-Termine nur noch, wenn es nicht anders geht, strenge Hygienevorschriften für Monteure: Die Bedrohung durch das neuartige Coronavirus überschattet auch die Umstellung von L- auf H-Gas.
20.03.2020

Die Marktraumumstellung ist für die beteiligten Unternehmen eine Mammutaufgabe – nicht nur wegen Corona.

Die Corona-Krise hat zum Teil erhebliche Auswirkungen auf die in vielen Regionen laufende Umstellung von L- auf H-Gas. So hat die SWTE Netz, die im Tecklenburger Land für die Marktraumumstellung zuständig ist, alle geplanten Arbeiten mit Kundenkontakt vorerst gestoppt. "Bei allen durchzuführenden Arbeiten haben Sicherheit und Gesundheit aller Beteiligten höchste Priorität", sagt Michael Bußmann, Technischer Leiter der SWTE Netz.

Die Prozesse würden wöchentlich überprüft und an die aktuelle Situation angepasst. Zusätzlich hat das Unternehmen eine für den 2. April geplante Infoveranstaltung zur Gasumstellung für Vertragsinstallateure abgesagt.

Hausbesuche nur im Notfall

Auch EWE Netz reagiert auf die Bedrohung durch das Coronavirus. Um zu vermeiden, dass sich Kunden und Mitarbeiter anstecken, reduziert das Oldenburger Unternehmen Hausbesuche auf das absolut notwendige Minimum. "Hier werden wir lediglich noch unbedingt notwendige Anpassungen an Geräten in bereits begonnenen Umstellbezirken beenden, erfassen aber derzeit keine weiteren Geräte", erläutert Torsten Maus, Vorsitzender der EWE Netz-Geschäftsführung. "Unser Bereitschaftsdienst wird aber natürlich weiter zur Entstörung kommen oder notwendige Reparaturen beim Kunden durchführen, damit niemand Schaden nimmt."

Vorerst ausgesetzt hat die Erhebung der Erdgasgeräte auch die Unternehmensgruppe Energieversorgung Mittelrhein (Evm-Gruppe). Vorerst für die Dauer von vier Wochen hat die Evm nahezu alle Tätigkeiten eingestellt, bei denen es direkten Kundenkontakt gibt. "Der Schutz der von uns eingesetzten Monteure und unserer Kunden geht hier eindeutig vor", erläutert Marcelo Peerenboom, Pressesprecher der Evm-Gruppe. "Die Erhebungsmonteure müssen zwar keinen unmittelbaren Kontakt zu Personen haben, um Geräte zu erfassen. Gleichwohl wollen wir unseren Teil dazu beitragen, die weitere Ausbreitung des Corona-Virus zu verlangsamen."

Hygienevorschriften erlassen

Einen anderen Weg geht BS Netz. Um die Kunden und die Mitarbeiter zu schützen, hat das Unternehmen einen gesonderten Hygieneplan aufgestellt, der sich an den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts orientiert. Dieser gelte nicht nur für die eigenen Mitarbeiter, sondern auch für die externen Monteure, die für die Gasumstellung in Braunschweig zuständig sind. (amo)