Gas

Studie: Europäisches Wasserstoffnetz ermöglicht den kostengünstigsten Transport

Eine aktuelle Analyse rechnet mit einer stark steigenden Wasserstoffnachfrage in der EU und Großbritannien. Doch wie lässt sich der Transport am günstigsten organisieren?
15.06.2021

Wasserstoff könnte etwa die Verkehrswende vorantreiben.

Eine neue Studie rechnet mit einem stark steigenden Wasserstoffbedarf in den nächsten Jahren und Jahrzehnten. Die von der Initiative European Hydrogen Backbone (EHB) vorgestellte Analyse geht mit Blick auf die EU und Großbritannien von einem Wasserstoffbedarf von rund 2.300 TWh aus. Das entspricht laut der Studie ca. 20 bis 25 Prozent des zukünftigen Energiebedarfs dieser Region.

Die Autoren gehen davon aus, dass Wasserstoff nicht nur für die Dekarbonisierung der Industrie gebraucht wird, sondern auf längere Sicht auch als Kraftstoff für Schwerlastfahrzeuge und in einigen Ländern für das Heizen von Gebäuden.

Blauer Wasserstoff für den Übergang

Der EU wie auch Großbritannien bescheinigt die Studie das Potenzial, Wasserstoff in großem Umfang selbst zu erzeugen. Dennoch, so die Verfasser weiter, werde es Wasserstoffimporte aus dem Ausland geben. Blauer Wasserstoff sei sinnvoll, weil er vergleichsweise günstig ist und in einer Übergangszeit dabei helfe, die CO2-Emissionen zu reduzieren.

Um einen europäischen Wasserstoffmarkt zu schaffen, sei ein Wasserstoff-Backbone die kostengünstigste Variante, so die Analyse weiter. Grundlage soll demnach die bestehende Gasinfrastruktur sein, mit deren Hilfe man Wasserstoffproduzenten und -nutzer leicht und kostengünstig verbinden könne.

Transport mit dem Schiff ist teurer

Wasserstoffpipelines hätten das Potenzial, den Wasserstoff zu Kosten von 0,11 bis 0,21 Euro/kg pro 1000 km zu transportieren. Das sei günstiger als der Transport mit dem Schiff.

Hinter EHB stehen Unternehmen wie Gas Connect Austria, OGE, Gasunie und Ontras. (amo)