Gas

SWB: Grundsteinlegung für Gas-BHKW in Bremen-Hastedt

Erdgas statt Steinkohle: Rund 140 Millionen Euro investiert der swb-Konzern bis 2022 in die neue Anlage. 550.000 Tonnen CO2 sollen durch den Ausstieg aus der Kohle pro Jahr eingespart werden.
27.11.2020

2022 soll das neue BHKW in Betrieb gehen.

Die swb hat am Standort Bremen-Hastedt den Grundstein für ein modernes Blockheizkraftwerk (BHKW) gelegt. Damit wolle man einen weiteren Schritt in den Ausstieg aus der Steinkohlenutzung gehen, teilte das Unternehmen mit. 140 Millionen Euro investiert der swb-Konzern nach eigenen Angaben bis zur geplanten Inbetriebnahme 2022 in die neue Anlage.

Rund und 550.000 Tonnen CO2 sollen so pro Jahr eingespart werden. Das entspricht nach swb-Angaben einer Reduzierung der CO2-Emissionen um etwas 70 Prozent. Die 9 Motoren, die modular betrieben werden können, leisten bis zu 104 Megawatt elektrisch und bis zu 93 Megawatt thermisch. Projektpartner und Generalunternehmer ist das Konsortium Uniper/Wärtsilä. Wärtsilä aus Finnland liefert die Motoren. 

Leitungsbau startet 2021

Zukünftig soll auch im Bremer Osten verstärkt klimaschonende Fernwärme zum Einsatz kommen, die bereits jetzt im Müllheizkraftwerk Bremen aus der thermischen Verwertung von Abfällen erzeugt wird. Mit dem Bau der dafür notwendigen Fernwärmeverbindungsleitung soll begonnen werden, sobald die notwendige Genehmigung, voraussichtlich Mitte 2021, vorliegt. Das neue Blockheizkraftwerk in Hastedt übernimmt dann die ergänzende Wärmelieferung für den Osten. 

Anders als die bisherigen Kraftwerke, hat das BHKW einen geschlossenen Kühlwasserkreislauf, also keine Durchlaufkühlung, und verursacht somit auch keine Aufheizung der Weser mehr. swb rechnet beim BHKW mit 3800 Volllast-Betriebsstunden pro Jahr. Die erwartete elektrische Produktion ist mit 380.000.000 Kilowattstunden (kWh) angesetzt, das reicht rechnerisch für mehr als 150.000 Haushalte.

Spitzenkessel als Backup

Die Leitwarte von Block 15 wird für das BHKW weiter genutzt, zur Überwachung der neuen Technik, zur Steuerung des Heizwerks-Vahr und für die Kontrolle regenerativer Anlagen, wie dem Weserkraftwerk. Die gasbefeuerten Spitzenkessel in Hastedt bleiben vorerst erhalten. Sie dienen der Sicherung der Wärmeversorgung beim Ausfall des BHKW und der Absicherung von Verbrauchsspitzen bei sehr kalter Witterung. (amo)