Gas

Verbände fordern Ausbauziel für Offshore-Wasserstofferzeugung

Branchenvertreter wollen eine Beschleunigung beim Wasserstoffhochlauf auf See, dafür brauche es Anpassungen im Wind-auf-See-Gesetz und in der Nationalen Wasserstoffstrategie.
02.06.2022

Wasserstoff soll künftig auch auf See erzeugt werden, dafür, dass das möglichst schnell geht, setzen sich nun verschiedene Verbände ein.

Mehrere Verbände und Netzwerke haben ein «Sprinter-Programm» für den raschen Aufbau einer Infrastruktur zur Wasserstoffproduktion auf See gefordert. Dies sei notwendig, damit Deutschland nicht den internationalen Anschluss verpasse, mahnten die acht Akteure des Zusammenschlusses «Offshore-Wind-H2-Achter» am Donnerstag in einem Positionspapier, das mehrere Schritte umfasst.

Eine Forderung ist die verbindliche Festlegung eines Ausbauziels für die Offshore-Wasserstofferzeugung. Das sollte aus Sicht der Verbände bei zehn Gigawatt bis 2035 liegen und in die Nationale Wasserstoffstrategie und im Windenergie-auf- See-Gesetz (WindSeeG) aufgenommen werden, um einen stabilen Entwicklungspfad aufzuzeigen.

Zehn Mrd. Euro Förderung

Weil Grüner Wasserstoff zudem noch nicht wettbewerbsfähig sei gegenüber dem aus fossilen Brennstoff produzierten Wasserstoff, müsse es eine entsprechende Förderung geben. Als Hausnummer nennen die Verbände ein Volumen von mindestens zehn Mrd. Euro. «Dieses Programm untermauert die Klimaziele und die Energieversorgung gleichermaßen», heißt es in dem Papier.

Die Arbeitsgemeinschaft norddeutscher Industrie- und Handelskammern, die IHK Nord, betonte indes am Donnerstag die Bedeutung Norddeutschlands für den Aufbau einer grünen Wasserstoffwirtschaft. Die Region gelte aufgrund ihrer Standortvorteile mit Küstennähe, Salzkavernen und Seehäfen als prädestiniert.

Beschleunigung der Planungsverfahren

Perspektivisch werde der aus Erneuerbaren Energien gewonnene Wasserstoff Teil der Lösung sein für die langfristige Gewährleistung der Energiesicherheit und Energieversorgung. IHK-Vorsitzender Norbert Aust forderte eine Beschleunigung der Planungsverfahren: «Dies gilt für den Bau von Windrädern oder die Installation von Solarparks, genauso wie schnelle Genehmigung für Wasserstoff- und LNG-Infrastrukturen.» (dpa/lm)