Energiewende in Gebäuden: GEEA fordert Maßnahmenpaket

Ein ganzes Bündel von Maßnahmen, das die GEEA vorschlägt, kann die CO2-Emissionen aus dem Immobiliensektor bedeutend senken. Aber der Staat muss durch flankierende Maßnahmen helfen.
07.05.2019

Nur größere Maßnahmenpakete können helfen, die Umweltziele einzuhalten.

Die Allianz für Gebäude-Energie-Effizienz (GEEA) hat ein politisches Maßnahmenpaket vorgelegt, mit dem Deutschland im Jahr 2030 im Wärmesektor Treibhausgasemissionen von 13 Mio. Tonnen zusätzlich einsparen kann. Im Paket enthalten sind Fördermaßnahmen wie die steuerliche Förderung für private Hausbesitzer, verbesserte Abschreibungsmöglichkeiten für die Immobilienwirtschaft, mehr Förderung von Einzelmaßnahmen, Effizienzhäusern und Nichtwohngebäuden sowie das gezielte Vorantreiben neuer Technologien.

Gleichzeitig spielen Beratung und Kommunikation sowie die Verbesserung des Ordnungsrechts eine zentrale Rolle. Investoren, Hausbesitzer und Mieter sollten verstärkt über die Vorteile von Energieeffizienz informiert werden. Das erscheint auch nötig: "Auch wenn der Gebäudebereich seine Treibhausgasemissionen seit 1990 bereits um mehr als 40 Prozent reduziert hat: Mit Blick auf die Sektorziele der Bundesregierung bleibt der Handlungsbedarf gewaltig", sagt Andreas Kuhlmann, GEEA-Sprecher und Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutschen Energie-Agentur (Dena).

Ein großer Schritt in die richtige Richtung

Die jährlichen Emissionen im Gebäudesektor sollen laut Klimaschutzplan der Bundesregierung auf 72 Mio. Tonnen im Jahr 2030 sinken, so Kuhlmann: "Das bedeutet eine Reduzierung um weitere fast 50 Millionen Tonnen – und das in den nächsten zehn Jahren. Davon sind wir weit entfernt." Die bereits stattfindende Gebäudesanierung, also Austausch von Heizungen und Fenstern sowie neue Dämmungen, bringt nach seinen Angaben erst eine Einsparung von rund 20 Mio. Tonnen, das GEEA-Maßnahmenpaket ermögliche weitere 13 Mio. Tonnen.

Kuhlmann ist, was diese 13 Mio. Tonnen CO2 betrifft, durchaus Realist: "Das schließt die Lücke noch nicht ganz, aber es bringt uns immerhin in Reichweite zu den Klimazielen und sollte rasch umgesetzt werden. Entscheidend sind jetzt die Verhandlungen im Klimakabinett über das Klimaschutzgesetz 2030. Wir brauchen deutlich mehr Tempo im Gebäudesektor. Wenn wir die Klimaziele verfehlen, kommen hohe Kosten für Ausgleichszahlungen auf Deutschland zu." Die rechnerische Lücke liegt bei 17 Mio. Tonnen CO2.

Verbleibende Lücke muss geschlossen werden

Nach Meinung Kuhlmanns ist daher auch das GEEA-Paket noch nicht genug. Weitere Optionen könnten von einer beschleunigten Markteinführung klimaneutraler, synthetischer Brennstoffe über einen CO2-Preis bis hin zum Handel mit Energieeinsparzertifikaten im Gebäudesektor reichen. Der GEEA-Sprecher regt an, ganze Quartiere anstelle einzelner Häuser zu sanieren, Chancen durch Automatisierung und Digitalisierung im Gebäudebetrieb zu nutzen und auf die Entwicklung neuer Geschäfts- und Investitionsmodelle zurückzugreifen. (sig)