Entsorgung

AWM testet gelbe Tonne

Der Abfallwirtschaftsbetrieb München führt Pilotversuche zu Alternativen zu Wertstoffinseln durch. Die Ergebnisse sollen in die Verhandlungen mit dem DSD für den nächsten Abstimmungszeitraum einfließen.
12.12.2022

In einigen Pilotgebieten in München werden probeweise die gelbe Tonne und der gelbe Sack eingeführt.

 

Der Münchner Stadtrat hat sich für einen Pilotversuch ausgesprochen, wie künftig Leichtverpackungen entsorgt werden sollen. Dazu hat der Abfallwirtschaftsbetrieb München (AWM) im Kommunalausschuss ein Konzept vorgestellt, wie eine versuchsweise Einführung einer Wertstofftonne, einer gelben Tonne oder eines gelben Sacks zur Sammlung von Leichtverpackungen ablaufen könnte. Dabei geht es um Erkenntnisse für den nächsten Abstimmungszeitraum 2024 bis 2026.

„München ist nicht mit anderen Städten zu vergleichen: Hier besteht – anders als in weiten Teilen des Umlands und Bayerns – Vollservice bei der restlichen Müllentsorgung“, sagte Bürgermeisterin Verena Dietl. „Als am dichtest besiedelte Stadt Deutschlands mangelt es zudem an Platz für zusätzliche Tonnen am Haus. Darum müssen wir auf diese Besonderheiten Münchens ebenso eingehen wie auf zeitgemäße Anforderungen an einfache Entsorgung und verantwortungsvolle Verwertung.“

Wissenschaftliche Begleitung

In vier Pilotgebieten, die mit Wertstoffinseln geringer versorgt sind, sollen jeweils in einem typischen Kleintonnengebiet (Hausbebauung) und einem typischen Großtonnengebiet (Geschosswohnungsbau) die Wertstofftonne beziehungsweise die gelbe Tonne getestet werden. In einer Wertstofftonne können neben Verpackungen aus Kunststoffen und Metall auch andere Kunststoffe gesammelt werden, die sonst im Restmüll landen würden. Der gelbe Sack soll zudem versuchsweise in einem dicht besiedelten Innenstadtgebiet erprobt werden.

Diese unterschiedlichen Sammelsysteme werden dann zusammen mit dem bestehenden Bringsystem auf Sammelmengen und -qualitäten sowie Klimawirkung untersucht. Weiter werden Fragen zu Logistik, Kosten und Abholart geklärt. Das Pilotprojekt wird wissenschaftlich begleitet.

Zustimmung des DSD nötig

Nach Vorstellung und Abstimmung im Stadtrat wird der AWM in die notwendigen Verhandlungen mit den Dualen Systemen Deutschland (DSD) für die nächste Vertragslaufzeit 1.1.2024 bis 31.12.2026 gehen. Eine neue Abstimmungsvereinbarung kann nicht einseitig durch den AWM vorgegeben werden, sondern für den Piloter braucht es die Zustimmung der DSD. (hp)