Entsorgung

Berliner Parks vermüllen immer mehr

Die Bezirksverwaltungen können die Mengen nicht bewältigen. Sie wünschen sich eine Übertragung der Aufgabe an die BSR.
23.06.2022

Ein überfüllter Mülleimer im Berliner Mauerpark: Von dem Problem sind nach Angaben der Bezirke die meisten Grünanlagen in der Stadt betroffen.

 

Angesichts zunehmender Vermüllung von Parks und überquellender Mülleimer haben sich die Berliner Bezirke mit deutlichen Worten über das unsoziale Verhalten vieler Menschen beklagt. Ursache seien die zu intensive Nutzung der Parks, Rücksichtslosigkeit und die immer weiter verbreiteten Einwegverpackungen von Essen, schrieben die Bezirke in einer Antwort des Senats auf eine CDU-Anfrage.

Das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf erklärte: «Die Ursache der in den letzten Jahren extremen Zunahme der Vermüllung der öffentlichen Grünflächen hat mit der Übernutzung dieser Flächen durch die Nutzer zu tun.» Vielen Besuchern fehle die Sensibilität, die Flächen nach dem Besuch wieder sauber zu hinterlassen. Von sich verschlechterndem Nutzungsverhalten und auch steigenden Abfallmengen durch Gewerbemüll sprach der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg.

Zuständigkeitsbereiche der BSR

Auch Mitte kritisierte das Verhalten der Parkbesucher und «den sorglosen Umgang mit der Natur». Hier kommt es an warmen Wochenenden ebenfalls «zu überfüllten Mülleimern durch Verpackungsmüll wie Pizzakartons». Die Bezirke Neukölln und Pankow sehen ebenfalls eine «massive Zunahme von Verpackungsmüll», für dessen Entsorgung es einfach nicht genug Personal gebe.

An den Berliner Straßen stehen knapp 24.000 Papierkörbe der Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR). Außerdem gibt es 2500 Müllbehälter in bestimmten Parks und kleineren Grünanlagen, die von der BSR gereinigt werden. Bezahlt wird das vom Senat. Für alle anderen Parks und Grünanlagen sind die Bezirke zuständig, die dort jeweils meist zwischen 1000 und 2000 Papierkörbe aufgestellt haben. In Mitte sind es sogar 3500 Behälter.

Appelle helfen wenig

Manche Bezirke wie Charlottenburg-Wilmersdorf stellten in den vergangenen Jahren weitere Müllbehälter an Wiesen und Wege. Friedrichshain-Kreuzberg setzt stattdessen seit 2019 auf Appelle, Beratungen und Projekte, um die Einwegverpackungen zu reduzieren – mit wenig Erfolg offenbar. Mehrere Bezirke schreiben, sie könnten die ständigen Leerungen und Reinigungen nicht bewältigen, die BSR solle noch mehr Grünanlagen übernehmen. Das ist wenig überraschend, weil für die Bezahlung der Senat zuständig wäre. (dpa/hp)