Entsorgung

Klärschlammverbrennung: In Stavenhagen startet kalte Inbetriebsetzung

Die EEW-Anlage ist die größte nördlich von Berlin. Das Unternehmen will außerdem das Kohlendioxid aus der Verbrennung zu Methanol verarbeiten.
25.08.2023

Der Wirtschaftsminister von Mecklenburg-Vorpommern, Reinhard Meyer, bei einem Besuch der Anlage der EEW Energy from Waste-Gruppe (EEW).

Ab kommendem Jahr soll in Mecklenburg-Vorpommern im großen Stil Klärschlamm in einer Klärschlamm-Monoverbrennungsanlage (KVA) verwertet werden. Der Wirtschaftsminister des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Reinhard Meyer (SPD), hat am Donnerstag die Anlage der EEW Energy from Waste-Gruppe (EEW) besucht. Am Produktionsstandort in Stavenhagen hat gerade die sogenannte kalte Inbetriebsetzung begonnen.

Im kommenden Jahr wird in Stavenhagen Klärschlamm energetisch verwertet. Abwärme aus dem Verwertungsprozess wird für die Fernwärmeversorgung der Stadt Stavenhagen genutzt und aus der phosphathaltigen Verbrennungsasche Phosphor für die Düngemittelherstellung recycelt.

Anlage in Rostock wird kleiner

Bereits seit August 2007 verwertet das bestehende Heizkraftwerk Stavenhagen von EEW bis zu 150.000 Tonnen speziell aufbereitete Haus- und Gewerbeabfälle aus Mecklenburg-Vorpommern. Die neue Anlage zur zusätzlichen Verwertung von Klärschlämmen aus der Region wird nördlich von Berlin die größte ihrer Art sein. Mit einer Investition von rund 50 Millionen Euro wird die Anlage in der Lage sein, bis zu 160.000 Tonnen gepressten Klärschlamm pro Jahr thermisch zu verwerten.

In Rostock plant der Zusammenschluss mehrerer Kommunen ebenfalls den Bau einer Klärschlamm-Verbrennungsanlage. Die geplante Kapazität wurde zuletzt auch aus Kostengründen von ursprünglich jährlich 100.000 Tonnen auf 50.000 Tonnen halbiert. Mehrere ursprünglich Beteiligte haben sich mittlerweile Richtung Stavenhagen umorientiert.

Erneuerbare aus der Region betreiben Elektrolyseur

EEW hat darüber hinaus Pläne, das bei der Verbrennung erzeugte Kohlenstoffdioxid zu Methanol weiterzuverarbeiten. Demnach würde ein mit erneuerbaren Energien betriebener Elektrolyseur den dafür notwendigen Wasserstoff liefern. Die Energie stammt aus  Wind- und Solarparks in der Nähe von Stavenhagen. Methanol kann etwa als Treibstoff für Schiffe genutzt werden. (hp mit Material von dpa)