EWE-Fuhrpark wird elektrisch

EWE Netz stellt 19 seiner Betriebsfahrzeuge auf elektrischen Antrieb um. Langfristig soll außerdem das Thema E-Mobilität auf Brennstoffzellenbasis in Oldenburg angegangen werden.
10.05.2019

Setzten den EWE-Netz-Fuhrpark unter Strom (v.l.): Torsten Maus (Geschäftsführer EWE Netz), Urban Keussen (Vorstand Technik EWE) und Jürgen Krogmann (Oberbürgermeister Stadt Oldenburg).

EWE Netz hat 19 seiner blauen Betriebsfahrzeuge in Oldenburg für technische Einsätze von Erdgas- auf E-Antrieb umgestellt. Gleichzeitig hat der Netzbetreiber in seinen Bezirksmeistereien Nord und Süd Wallboxen und zwei Schnellladesäulen installiert. Das Bundesverkehrsministerium hat das Vorhaben im Rahmen des Förderprogramms "Saubere Luft 2017-2020" bezuschusst.

"Um die Elektromobilität im Zuge der Energie- und Verkehrswende erfolgreich zu etablieren, ist es von elementarer Bedeutung, auch das Verteilnetz darauf auszurichten", erklärte Torsten Maus, Geschäftsführer EWE Netz, anlässlich der Inbetriebnahme.

Neue Kenntnisse fürs Verteilnetz gewinnen

Das Verteilnetz für den Markthochlauf der Elektromobilität zu rüsten erfordert Maus zufolge genaue Kenntnisse über die Qualität und Verteilung der Ladeinfrastruktur sowie das Ladeverhaltens ihrer Nutzer. Diesbezüglich Erkenntnisse zu gewinnen, sei ein wesentlicher Grund dafür, die eigene Fahrzeugflotte mit zunächst 19 Fahrzeugen zu elektrifizieren und eine "hauseigene" Ladeinfrastruktur aufzubauen.

"Es geht zum Beispiel darum, herauszufinden, welche so genannten Netzrückwirkungen entstehen, wenn an einem Standort zehn Elektrofahrzeuge gleichzeitig zehn Wallboxen nutzen. Darüber hinaus möchten wir die Alltagstauglichkeit von elektrischen Flottenfahrzeugen in Bezug auf Reichweiten und Ladezeiten genauer testen", so Maus.

Wasserstoffautos sollen für Oldenburg große Rolle spielen

"Um den Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Mobile strukturiert zu unterstützen und voranzubringen, ist ein gesamtstädtisches Elektromobilitätskonzept in Arbeit", blickte Oldenburgs Oberbürgermeister Jürgen Krogmann voraus. Längerfristig werde auch das Thema E-Mobilität auf Brennstoffzellenbasis, also Wasserstoffautos, für Oldenburg eine große Rolle spielen. "Auch hier arbeiten wir mit EWE bereits eng zusammen", so der Oberbürgermeister.

EWE-Technik-Vorstand Urban Keussen sieht die mobile Zukunft ganzheitlich: Mit der EWE-Konzerntochter Waydo habe man speziell Aktivitäten im Bereich des batterieelektrischen Antriebs in eine eigene Gesellschaft ausgelagert. Sie baue insbesondere im Heimatmarkt eine flächendeckende Ladeinfrastruktur auf und sei ebenso – auch bundesweit – Dienstleister für Mobilitätskonzepte.

"Neben dem batterieelektrischen Antrieb fokussieren wir uns auf die Anwendung von Wasserstoff. Er ist – im Sinne der Sektorkopplung – in allen Bereichen und so auch in der Mobilität einsetzbar. Wasserstoff ist zudem durch Windkraft regional und emissionsfrei herstellbar, lässt sich vor Ort (in Kavernen) speichern und sichert damit eine regionale Wertschöpfung", sagte Keussen. (sg)