Karriere

Bis zu 200 Euro monatlich: Ladeanbieter zahlt Energiezulage

Der Ladeinfrastrukturanbieter Elexon entlastet seine Mitarbeiter*innen aufgrund der hohen Energiepreise. Davon verspricht sich das Unternehmen auch, bei Fachkräften besser anzukommen.
02.09.2022

Mitarbeiter*innen von Elexon erhalten zeitlich befristet einen Ausgleich für die hohen Energiepreise. (Symbolbild)

Der Energiedienstleister Elexon zahlt seinen Mitarbeiter*innen eine freiwillige und temporäre monatliche Energiezulage, die sich an der Höhe des Einkommens orientiert. Dies soll ab dem Oktobergehalt gelten, wie der Anbieter von Ladeinfrastruktur in der Logistik mitteilt.

"Als Unternehmen können wir nicht alle Folgen der aktuellen geopolitischen Situation auffangen, aber wir können unserer unternehmerischen Verantwortung gerecht werden und Entscheidungen treffen, die helfen, gestiegene Kosten weitestgehend abzufedern", erklärt Marcus Scholz, Geschäftsführer, Elexon. Die Entscheidung werde kurzfristig umgesetzt, solidarisch berechnet und von der gesamten Unternehmensstruktur mitgetragen, so Scholz weiter.

Modellrechnung für die Höhe

"Obwohl es keine originäre Pflicht von Arbeitgebern ist, steigende Energiekosten abzufangen oder politische Maßnahmen vorwegzunehmen beziehungsweise zu ergänzen, soll unsere Energiezulage einen bestimmten Prozentsatz der entstehenden Mehrkosten ausgleichen", führt Elexon-Chef Scholz aus. "Dabei ging es nicht um eine Kompensation, sondern um reale, monetäre Unterstützung, die schnell bei unseren Mitarbeitern/innen ankommt".

Die Höhe des Energiezuschlages legte das Aachener Unternehmen demnach anhang einer Modellrechnung fest. Der Zuschlag sei bis zum Frühjahr 2023 befristet. So gehen Mitarbeiter*innen, die mehr als 90.000 Euro im Jahr verdienen, leer aus.

Hälfte der Zusatzkosten

Dagegen erhalten Mitarbeiter*innen mit einem Jahreseinkommen unter 40.000 Euro eine Energiezulage von 200 Euro monatlich. Bei einem Jahreseinkommen von mehr als 40.000 und weniger als 55.000 Euro sind es 150 Euro. Bei denjenigen, die mehr als 55.000 aber weniger als 90.000 im Jahr verdienen, werden 100 Euro monatlich gezahlt.

Nach der Dauer von sieben Monaten betrage die gesamte Energiezulage maximal 1400 Euro und minimal 700 Euro. Das Unternehmen geht in seinen Berechnungen davon aus, dass eine Wohnung mit etwa 80 qm dieses Jahr geschätzte Mehrkosten von 1500 Euro aufweist - davon übernimmt der Arbeitgeber somit etwa die Hälfte. Die gesamte Investition umfasse knapp ein Prozent der aktuellen EBIT-Marge von Elexon.

Effekt für Employer Branding

Der Ladeanbieter bewarb die Aktion auch über die sozialen Medien: "In der ersten Woche nach dem ersten Post haben wir vier Bewerbungen erhalten, die direkten Bezug auf diese Unternehmensentscheidung genommen haben. Bewerber, die sich nicht nur wegen unseres Tätigkeitsprofils, sondern auch aufgrund dieser Entscheidung beworben haben", erläutert Hanna Zintzen, HR-Verantwortliche bei Elexon. Mit üblichen HR-Maßnahmen hätte das Unternehmen 50 Prozent mehr Geld ausgeben müssen, um einen ähnlichen Effekt für das Employer Branding zu erzielen, schätzt die Personalerin.

"Diese Zulage basiert nicht nur auf purem Altruismus", betont auch Firmenchef Scholz. "Hilfe für unsere Mitarbeiter steht im Vordergrund, keine Frage, aber auch die positiven Effekte für unser Employer Branding und unser Image zählen."(jk)