Karriere

E-Roaming-Netzwerk Hubject internationalisiert Spitze

Co-Chef Thomas Daiber verlässt Hubject mit 36 – offenbar im besten Einvernehmen. Sein Kollege Christian Hahn bekommt Carsten Puhl sowie den Dänen Nils Dullum an die Seite.
11.12.2018

Die Geschäftsführung des Fahrstrom-Roaminganbieters Hubject (von links nach rechts): Thomas Daiber (CEO bis 31. Dezember 2018); Carsten Puhl (CTO vom 1. Januar 2019 an), Nils Dullum (CSO vom 1. Januar 2019 an) und Christian Hahn (alter and neuer CEO).

Das Berliner Elektromobilitäts-Joint-Venture Hubject GmbH erweitert zum Jahreswechsel seine Geschäftsführung von zwei auf drei Köpfe und unterstreicht damit nach eigenem Anspruch seinen Expansions- und Technologiefokus. Hubject entwickelt und betreibt Intercharge, eine Softwareplattform mit Kunden in 26 Ländern. Sie bietet heute demnach Zugang zum weltweit größten betreiberübergreifenden Ladenetz für Elektrofahrzeuge.

Anlass für das Revirement ist, dass Thomas Daiber, Gründungsgeschäftsführer seit sechs Jahren, seinen Vertrag als Co-CEO zum Jahresende auslaufen lässt. Der 36-Jährige will sich eigenen Projekten widmen, berät Hubject aber weiter. Sein bisher gleichberechtigter Kollege Christian Hahn, der bisher Strategie und Produktentwicklung verantwortete, wird direkt anschließend alleiniger CEO.

Hubject-Team kennt die Neuen seit Jahren

Hahn zur Seite rücken zugleich Nils Dullum und Carsten Puhl, "zwei uns seit vielen Jahren vertraute Elektromobilitätsexperten", so Daiber zum Abschied. Dullum wird als Chief Sales Officer (CSO) Vertrieb, Marketing und PR übernehmen. Der Däne war Gründer und von 2009 bis 2017 CEO des dortigen Ladestationsbetreibers Cleancharge – und damit sozusagen Kunde von Hubject. Mit der Berufung trägt Hubject seiner internationalen Expansion Rechnung. Das Unternehmen hat Töchter in den USA und China.

Puhl, ein Anglist und Informationswissenschaftler, wird die neue Position eines Chief Technology Officer (CTO) bekleiden. Er verantwortet dann den Produkt- und IT-Bereich. Derzeit ist er schon Senior Consultant bei Hubject. Zuvor war er 2015/16 jeweils Chief Operating Officer (COO) bei dem Smartphone-Parkgebührenabrechner Easypark (früher Mobile City) und danach bis diesen Januar bei dem Ladesäulen-Hersteller Wirelane. So steht es in seinem Profil auf der Karriereplattform Xing.

Wettbewerber und Kooperationspartner von ladenetz.de

Hubject in Berlin ist ein Gemeinschaftsunternehmen von BMW, Bosch, Daimler, EnBW, Innogy, Siemens und VW. Seine Plattform Intercharge ermöglicht E-Fahrzeugfahrern per Roaming einen herstellerübergreifenden Zugang zu Ladesäulen und die Abrechnung des Fahrstroms. Insoweit ist Hubject ein Wettbewerber zum System ladenetz.de der kommunalwirtschaftlichen Smartlab Innovationsgesellschaft aus Aachen. Man arbeitet aber auch per Inter-Roaming miteinander zusammen. Keiner der beiden Verbünde betreibt selbst Ladesäulen.

Benedict Schulte zur Hausen, der von BMW entsandte Vorsitzender der Hubject-Gesellschafterversammlung, dankte Thomas Daiber für dessen Aufbauarbeit zum "Marktführer im Bereich interoperables Laden von Elektrofahrzeugen", drückte das Bedauern der Gesellschafter über seinen Fortgang aus und verabschiedete ihn mit guten Wünschen. (geo)