Karriere

EnBW beruft erstmals Vorständin

Ricolette Rückert-Hennen (57) wird Personalvorständin und Arbeitsdirektorin bei den Karlsruhern. Die erste Vorständin überhaupt. Sie kennt die Branche von Solarworld her und ist derzeit noch bei einem großen Industrieunternehmen.
13.07.2018

Colette Rückert-Hennen (58) soll am 1. März 2019 Personalvorstand und Arbeitsdirektorin der EnBW AG werden. Derzeit verantwortet sie in der Geschäftsleitung der mittelständischen Ejot-Unternehmensgruppe Personal, Recht sowie Umwelt- und Gebäudemanagement.

Der Aufsichtsrat des Großunternehmens Energie Baden-Württemberg AG hat am Donnerstag Colette Rückert-Hennen (57) in den Vorstand mit den Ressorts Personal, Recht & Compliance sowie zur Arbeitsdirektorin berufen. Das teilte EnBW am Freitag mit. Auf ZfK-Anfrage bestätigte ein Sprecher: Es hat bei der EnBW noch nie eine Vorständin gegeben.

Mit der Berufung regelt der Konzern frühzeitig die Nachfolge von Bernhard Beck, der mit 65 am 30. Juni 2019 planmäßig in Pension geht. Spätestens dann soll Rückert-Hennen antreten, doch in der Pressemitteilung steht: "zum nächstmöglichen Zeitpunkt". Unausgesprochen bedeutet dies: sobald ihr derzeitiger Arbeitgeber sie gehen lässt. Die Juristin tritt also je nach Zeitpunkt in ein vier- oder fünfköpfiges, bisher rein männliches Führungsgremium ein.

Auch Rückert-Hennen kommt von der Arbeitgeberseite

Colette Rückert-Hennen gehört der Geschäftsleitung der Ejot-Gruppe an, einem mittelständischen Hersteller von Verbindungselementen wie etwa Schrauben. Er hat 3000 Mitarbeiter in 33 Ländern. Sie verantwortet dort Personal und Recht sowie Umwelt- und Gebäudemanagement und blickt auf mehr als 20 Jahre Führungserfahrung zurück, schwerpunktmäßig im Bereich Personal und Führung. Dazu gehören Unternehmen wie Thomas Cook sowie die Solarworld AG, wo sie zuletzt Vorständin Personal und Marke war.

Mit anderen Worten: Auch Rückert-Hennen kommt von der Arbeitgeberseite. Eine Tradition wie bei manchen Stadtwerken, dass ein Konzernbetriebsratschef oder ein Gewerkschafter Arbeitsdirektor wird, gibt es bei der EnBW nicht. Der Konzernbetriebsratschef Dietrich Herd äußerte sich als Aufsichtsratsvize überzeugt, dass Rückert-Hennen "die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Vorstand, Arbeitnehmervertretungen, Betriebsräten und Gewerkschaft" fortsetzt". Auch Bernhard Beck, seit Oktober 2002 Chief Personnel Officer, ist seit seinem Eintritt bei der Vorgängergesellschaft Badenwerk 1995 Chefjustiziar, oberster Personaler oder Spitzenmanager. (geo)