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Energetische Dachsanierung - Innung warnt vor Fachkräftemangel

Die anstehende PV-Pflicht in Baden-Württemberg stellt das Handwerk vor Herausforderungen, denn die Fachkräfte fehlen.
07.10.2021

Im Südwesten sollen bald möglichst viele Dächer mit einer PV-Anlage ausgestattet werden.

Die Dachdecker im Südwesten begrüßen die von Grün-Schwarz beschlossenen Neuregelungen zur energetischen Sanierung von Dächern. Die Handwerker seien fachtechnisch gerüstet, bloß fehle es an Fachkräften. Mit Blick auf den Engpass sagte Florian Jentsch, Landes-Geschäftsführer des Dachdecker-Innungsverbandes, der Deutschen Presse-Agentur: «Wie wir diese Lücke mittel- bis langfristig teilweise geschlossen bekommen, ist die zentrale Herausforderung des kommenden Jahrzehnts.» Er fügte in Karlsruhe hinzu: «Ohne ausreichende Fachkräfte im Handwerk wird nämlich auch die geplante Energiewende gewaltig ins Wanken geraten und seien die ordnungspolitischen Instrumente auf dem Papier noch so stark.»

Das neue Klimaschutzgesetz sieht vor, dass Häuslebauer vom 1. Mai nächsten Jahres an eine Solaranlage auf ihrem Dach installieren müssen. Wer schon ein Haus hat, muss bei einer grundlegenden Dachsanierung vom 1. Januar 2023 an eine Photovoltaikanlage einbauen lassen.

Keine längeren Wartezeiten

Innungsvertreter Jentsch betonte, ein «Zweimal Hochsteigen» dürfe es künftig nicht mehr geben. Photovoltaik und Solarthermie müssten heutzutage bei jedem Neubauprojekt und jedem Sanierungsvorhaben bereits von Anfang an thematisiert werden. Längere Wartezeiten für die Kunden infolge der Solarpflicht befürchte er nicht. Jentsch: «In jedem Fall muss es uns gelingen, dass wir durch strikte Standardisierung und Digitalisierung in den Betrieben und schlankere Behördenprozesse dauerhaft noch effizienter werden.» (dpa/lm)