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EU-Kommission will lebenslanges Lernen fördern

Dafür sind bestimmte Maßnahmen wie Lernkonten und Microcredentials vorgesehen.
14.12.2021

Aus Sicht der EU-Kommission nehmen derzeit deutlich zu wenig Menschen regelmäßig an Fortbildungen teil.

 

Nach dem Willen der EU-Kommission sollen künftig Erwachsene jeden Alters besseren Zugang zu Lern- und Weiterbildungsmöglichkeiten bekommen. Die Brüsseler Behörde hat Vorschläge präsentiert, nach denen jede und jeder nachweislich Anspruch auf individuelle Bildungsangebote erhalten soll. Zudem soll es einfacher werden, grenzüberschreitend Lernleistungen anerkennen zu lassen. «Lebenslanges Lernen ist natürlich ein sehr nobles Ziel, aber es ist eines, das durch konkrete, spezifische Maßnahmen vor Ort unterstützt werden muss», sagte EU-Kommissionsvize Margaritis Schinas.

Das soll zum einen durch individuelle Lernkonten gelingen – das ist eine Art virtueller Geldspeicher für Bildungsansprüche, der für alle Menschen im erwerbsfähigen Alter verfügbar sein soll, unabhängig davon, ob sie gerade arbeiten oder nicht. Zum anderen soll es ein europäisches Konzept für sogenannte Microcredentials geben. Das sind Nachweise über erzielte Lernergebnisse wie Kurse oder Schulungen. Als nächstes werden die Vorschläge mit den EU-Ländern verhandelt.

Ausbau der Digitalkompetenzen

Aus Sicht der EU-Kommission nehmen derzeit deutlich zu wenig Menschen nach ihrer Erstausbildung an regelmäßigen Lernaktivitäten teil. Das Ziel sei, dass 60 Prozent aller Erwachsenen bis 2030 jedes Jahr an einer Weiterbildung teilnehmen sollten. 2016 seien es aber beispielsweise lediglich 37 Prozent gewesen.

Die Initiative wurde laut einer Pressemitteilung der Kommission auch vor dem Hintergrund gestartet, dass schon jetzt an über 90 Prozent der Arbeitsplätze in fast allen Branchen ein gewisses Maß an digitaler Kompetenz benötigt wird. Im Jahr 2019 verfügten aber nur 56 Prozent der Erwachsenen über grundlegende digitale Kompetenzen. (dpa/hp)