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Fast zwei Millionen: Offene Stellen erreichen erneut ein Allzeithoch

Von den 1,93 Mio. offenen Stellen sind 1,47 Mio. sofort oder zum nächstmöglichen Termin zu besetzen. Trotzdem bestehen erhebliche Risiken für die Konjunktur, so das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).
11.08.2022

Die Zahl der offenen Stellen ist weiter gestiegen, wie eine Studie des IAB zeigt. (Symbolbild)

Im zweiten Quartal 2022 gab es bundesweit 1,93 Mio. offene Stellen. Das geht aus der IAB-Stellenerhebung hervor, eine regelmäßige Betriebsbefragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Damit wurde der Rekord vom Vorquartal nochmals übertroffen.

Gegenüber dem ersten Quartal 2022 stieg die Zahl der offenen Stellen um rund 189.500 oder 11 Prozent. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal 2021 um 764.400 oder 66 Prozent.

Großzahl der Stellen in Westdeutschland

"Trotz erheblicher Rezessionsgefahren ist die Zahl der offenen Stellen weiter stark angestiegen und liegt auf einem außergewöhnlich hohen Niveau", erklärt IAB-Arbeitsmarktforscher Alexander Kubis. Im Westen waren im ersten Quartal 2022 rund 1,55 Mio. offene Stellen zu vergeben, im Osten rund 376 Tausend.

Von den 1,93 Mio. offenen Stellen waren 1,47 Mio. sofort oder zum nächstmöglichen Termin zu besetzen und 458 Tausend Stellen später zu besetzen. In Westdeutschland waren 1,18 Mio. und in Ostdeutschland 292 Tausend Stellen sofort zu besetzen.

Risiko Gaslieferungen

In der absoluten Betrachtung stellen diese Zahlen Rekordwerte der Befragung für beide Landesteile dar, so das Forschungsinstitut. "Die Fach- und Arbeitskräfteengpässe äußern sich deutlich in den Angaben der Betriebe und führten im ersten Halbjahr zu einem steigenden Personalbedarf in fast allen Branchen", erklärt Kubis.

"Der Arbeitsmarkt signalisiert eine hohe Arbeitsnachfrage, dennoch bestehen für die nahe Zukunft gravierende Risiken, zum Beispiel im Hinblick auf einen möglichen Stopp der Gaslieferungen aus Russland." (jk)