Karriere

Leiter Digitalisierung ist die Ausnahme

Studie: In den wenigsten deutschen Unternehmen gibt es einen Chief Digital Officer (CDO). Wo diese Position geschaffen wurde, ist sie allerdings ganz oben angesiedelt: auf Vorstands- bzw. Geschäftsführungsebene oder direkt darunter.
14.04.2020

"Alle sind gut beraten, in der aktuellen Corona-Krise konsequent auf Digitalisierung zu setzen", sagt Bitkom-Präsident Achim Berg.

Nach einer repräsentativen Umfrage unter 603 Unternehmen aller Branchen im Auftrag des Digitalverbands Bitkom hat nicht einmal jedes fünfte Unternehmen (19 Prozent) einen Leiter Digitalisierung oder CDO berufen. Damit steigt die Zahl gegenüber dem Vorjahr (15 Prozent) zwar leicht, vor allem kleine Unternehmen sind aber weiterhin sehr zurückhaltend.

So geben nur 14 Prozent der Unternehmen mit 20 bis 99 Mitarbeitern an, dass sie eine entsprechende Position geschaffen haben. Bei jenen mit 100 bis 499 Mitarbeitern sind es dagegen 36 Prozent, bei 500 bis 1999 Mitarbeitern 56 Prozent und bei Unternehmen mit 2000 oder mehr Beschäftigten sogar 70 Prozent. Bitkom-Präsident Achim Berg mahnt jedoch, klare Verantwortung und Konzentration von Know-how seien gerade auch für mittelständische Unternehmen wichtig. „Alle sind gut beraten, in der aktuellen Corona-Krise konsequent auf Digitalisierung zu setzen.“

Wo der CDO im Unternehmen steht

Unternehmen mit einem Leiter Digitalisierung oder CDO haben die Funktion in vier von zehn Fällen (43 Prozent) auf Vorstands- bzw. Geschäftsführungsebene angesiedelt. Noch etwas häufiger (50 Prozent) wurde die Rolle auf der Ebene direkt unter Vorstand- bzw. Geschäftsführung etabliert. Nur in fünf Prozent der Fälle ist der CDO Teil des mittleren Managements. "Wichtig ist, dass der CDO mit den erforderlichen Ressourcen ausgestattet und die Rückendeckung der Unternehmensleitung hat. Der CDO muss nicht nur disruptiv denken dürfen, sondern auch handeln können", empfiehlt Berg. Es reiche nicht, digitale Konzepte zu entwerfen, man müsse sie auch in die Praxis bringen. (sg)