Klimaaffine Firmen sehen sich mit mangelnder Digitalkompetenz der Bewerber konfrontiert
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Wer gut mit neuer Software umgehen kann, ist in grünen Unternehmen gefragt.
Bild: © Blue Planet Studio/AdobeStock
Unternehmen, die Klimaschutz zumindest teilweise in ihrer Strategie verankert haben, erwarten in den folgenden drei Jahren mit einem Anteil von 66 Prozent häufiger Rekrutierungsprobleme. Bei den anderen Firmen sind es nur 59 Prozent. Das zeigen aktuelle Ergebnisse des KfW-Mittelstandspanels, die Forscherin Elisabeth Grewenig für KfW Research ausgewertet hat.
Die Unterschiede bei den Rekrutierungsproblemen seien häufig auf mangelnde digitale Fähigkeiten und Qualifikationen der Bewerberinnen und Bewerber zurückzuführen. Dabei liege gerade hier eine wichtige Stellschraube für mehr Klimaschutz. Sei es durch KI, um erneuerbare Energien bereitzustellen und zu nutzen, durch digitale Arbeitsplätze oder durch energetisch optimierte Prozesse.
Relevante Kompetenzen sind vielfältig - und lückenhaft
Es wurden sowohl allgemeine als auch digitale Fähigkeiten abgefragt. Für klimaaffine Unternehmen sind laut Grewenig eine Reihe von Kompetenzen entscheidend.
Fehlende Grundkompetenzen wie der Umgang mit Computern und Standardsoftware werden von Unternehmen mit Klimastrategie besonders oft genannt: mit einem Anteil von 21 Prozent, was einem um rund drei Viertel höheren Wert im Vergleich zu anderen Unternehmen entspricht. Das Fehlen weiterführender Qualifikationen (wie Programmier- und IT-Kenntnisse) gaben sie mit einem Anteil von 12 Prozent fast doppelt so häufig an.
Es gibt noch mehr Schwächen: So werden fehlende fachliche Zusatzqualifikationen mit 51 Prozent rund ein Viertel mal so oft als Grund für Probleme bei der Stellenbesetzung angegeben. Darunter fallen z.B. Kenntnisse in der Anwendung neuer, klimafreundlicher Technologien und Verfahren, die nicht standardmäßig in den Ausbildungsplänen enthalten sind.
Soziale Kompetenzen wie Kommunikations- oder Teamfähigkeit rücken gerade bei der Umsetzung interdisziplinärer Themen wie dem Klimaschutz zunehmend in den Vordergrund. Das Fehlen wird mit 33 Prozent gut ein Viertel mal häufiger genannt als bei Unternehmen, die Klimaschutz nicht in ihrer Strategie berücksichtigen.
Weiterbildung stärken und Schnittstellenkompetenzen identifizieren
Bedenklich sei laut Grewenig, dass derzeit 52 bzw. 91 Prozent der Erwerbstätigen weder an betrieblicher noch an individueller beruflicher Weiterbildung teilnehmen.
Dies müsse das Ziel sein: eine systematische, regelmäßige und qualitativ hochwertige Weiterbildung in der Breite. Klimaschutz habe im unternehmerischen Handeln an vielen Stellen Berührungspunkte zu anderen Themenfeldern. Daher gelte es, die relevanten Schnittstellenkompetenzen zu identifizieren und verstärkt in das Bildungsangebot zu integrieren. (bs)