Karriere

Die KI erobert das Bewerbungsverfahren

Schon 12,7 Prozent aller Jobsuchenden nutzen die Künstliche Intelligenz zum Schreiben ihrer Bewerbung. Vor allem Männer sind den Tools wie ChatGPT & Co besonders zugewandt.
09.06.2023

Nur kurz die KI füttern, schon ist das Anschreiben fertig.

Selbst formulieren war gestern: Bereits 12,7 Prozent der Jobsuchenden nutzen für ihre Bewerbung KI-Anwendungen wie ChatGPT. Tendenz steigend. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie, für die softgarden 3.811 Bewerbende befragt hat.

Für 12,9 Prozent ist ChatGPT & Co „zu kompliziert." 36,6 Prozent haben laut Umfrage noch keine praktischen Erfahrungen mit Künstlicher Intelligenz gemacht, doch auch sie können sich in Zukunft den Einsatz vorstellen. 37,8 Prozent lehnen KI für ihre Bewerbung ab. Sie empfinden diesen Schritt als „Betrug“.

Männer sind die KI-Vorreiter

Die Herren preschen voran ­– 13,7 Prozent von ihnen haben bereits Künstliche Intelligenz benutzt, um ein Anschreiben zu verfassen. Bei den Frauen sind es 10,5 Prozent. Allerdings können sich 38,8 Prozent der Bewerberinnen vorstellen, bald auch auf die Formulierungskunst der KI zu setzen.

Warum? Ein Studienteilnehmer schreibt: „Tools wie ChatGTP können dabei helfen, Bewerbungen abwechslungsreicher zu gestalten.“ Ein anderer fügt hinzu: „Ist sehr einfach, macht irgendwann jeder.

"Ist sehr einfach, macht irgendwann jeder.“
Studienteilnehmer

Mehr Bewerbungen durch KI? 

Bislang stellt gerade das Anschreiben für viele Jobsuchende eine Bewerbungshürde dar: 53 Prozent der Befragten geben an, sie würden sich eher bewerben, wenn ein Arbeitgeber auf dieses Anschreiben verzichtete. In dieser Gruppe ist die Nutzung von KI stärker verbreitet, sie liegt bei 16,8 Prozent. Es ist also zu erwarten, dass die Anzahl an Bewerbungen durch KI zunehmen wird.

Der einzige Nachteil: Mit zunehmendem Gebrauch von Künstlicher Intelligenz wird die Aussagekraft des Anschreibens für Arbeitgeber:innen immer weiter abnehmen.

Die Ergebnisse zu ChatGPT sind Teil der Studie „Candidate Journey 2023“, die softgarden in zwei Teilen veröffentlicht. Der erste Teil erscheint im Juni auf softgarden.com/de/studie/. (ah)